19. August 2020 – Nele Schöning
Eine durchschnittliche Tasse Kaffee umfasst gerade mal 125 Milliliter Kaffee, verbraucht aber 140 Liter Wasser! Der Grund dafür ist "virtuelles Wasser". Was genau das ist und wie ihr euren Wasser-Fußabdruck messt, erfahrt ihr hier!
Zwei Drittel unserer Erdoberfläche bestehen aus Wasser. Aber nur rund 0,4 Prozent davon können tatsächlich von Menschen, Pflanzen und Tieren genutzt werden. Der durchschnittliche tägliche Trinkwasserverbrauch bei uns in Deutschland liegt bei 127 Liter Wasser pro Kopf. Aber das ist bei weitem noch nicht alles, was wir an Wasser verbrauchen. Denn in unserem Alltag verbrauchen wir ebenso "virtuelles Wasser".
Was ist virtuelles Wasser?
Als virtuelles Wasser wird die Gesamtmenge an Wasser bezeichnet, die für die Produktion von Gütern oder das Anbieten von Dienstleistungen benötigt wird. Im Falle einer Tasse Kaffee fallen darunter z. B. nicht nur das Wasser zum Bewässern der Pflanze, sondern auch das Wasser, das genutzt wird um das Fruchtfleisch von der Bohne zu lösen und zu reinigen.
Virtuelles Wasser setzt sich aus drei Faktoren zusammen: Dem grünen, blauen und grauem Wasser.
- Grünes Wasser: Mit grünem Wasser ist das Regenwasser gemeint, das vom Boden gespeichert und von Pflanzen für ihren Wachstumsprozess aufgenommen wird.
- Blaues Wasser: Mit blauem Wasser ist das Wasser gemeint, das zur künstlichen Bewässerung oder zur Herstellung des Produktes benötigt wird.
- Graues Wasser: Mit grauem Wasser ist das Wasser gemeint, das während der Produktion verunreinigt wurde und somit als unbrauchbar gilt oder die Menge an Wasser, die zum Verdünnen des verunreinigten Wassers benötigt wird, um es wieder brauchbar zu machen.
Jedes Produkt besteht somit aus einer unterschiedlichen Zusammensetzung dieser Faktoren und benötigt unterschiedlich große Mengen an virtuellem Wasser: Umso mehr grünes Wasser - also Regenwasser - für die Produktion eines Gutes benutzt wird, umso geringer ist der virtuelle Wasserverbrauch und der Wasser-Fußabdruck für dieses Produkt ist entsprechend klein(er).
Ein Beispiel: Die Hauptanbaugebiete von Tee liegen in Regionen mit viel Niederschlag, weshalb für die Produktion einer Tasse Tee nur 30 Liter Wasser verbraucht werden. Damit ist der Wasserfußabdruck einer Tasse Tee deutlich geringer als der einer Tasse Kaffee mit 140 Liter Wasser.
Euer Wasser-Fußabdruck
Der Wasser-Fußabdruck ist die Maßeinheit für virtuelles Wasser bei verschiedenen Produkten. Und auch ihr könnt euch euren individuellen Wasser-Fußabdruck errechnen lassen und so schauen, wie viel Wasser ihr verbraucht und wo ihr evntuell noch etwas einsparen könnt.
Euren Wasser-Fußabdruck könnt ihr zum Beispiel auf der Webseite des Aquapath Projekts berechnen, das sich für eine Bewusstseinsstärkung im Umgang mit dem vorhandenen Wasser auf unserer Erde einsetzt.
Wollt ihr euch euren persönlichen Wasser-Fußabdruck errechnen lassen, klickt hier. >>>
So spart ihr virtuelles Wasser
Klassische Tipps, um im alltäglichen Verbrauch Wasser zu sparen, gibt es einige. Aber auch in Bezug auf das virtuelle Wasser könnt ihr sparen. Vor allem unsere Ernährung spielt hierbei eine große Rolle. Denn rund 80 Prozent des Wasser-Fußabdrucks eines typischen Europäers und einer typischen Europäerin bestehen aus pflanzlichen Nahrungsmitteln und tierischen Produkten. Was genau ihr tun könnt, erfahrt ihr in unseren Tipps.
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