Julian

Julian hört ihr bei Antenne Niedersachsen sowohl unter der Woche als auch am Wochenende und wäre er nicht Radiomoderator geworden, würde er jetzt wahrscheinlich als Michael Jackson-Imitator auf den Baumarkt-Parkplätzen dieser Welt performen.

"Heyy, naaa Du?", würdet ihr jetzt wohl lesen, wäre das hier die Transkription einer WhatsApp-Sprachnachricht.

Das sage ich nämlich immer zu Beginn einer jeden Memo aus Versehen. Halten mir zumindest meine Freunde vor. Kennt ihr das auch? So Floskeln, die Ihr ständig benutzt ohne es überhaupt selbst mitzubekommen? 'Nee, sozusagen alles gut tatsächlich! Muss ja halt eben auch quasi vom Prinzip her!'

Mein Name ist Julian König, was im Prinzip irrelevant ist, aber falls ihr es Euch merken möchtet: Kennt ihr noch Pinguine aus Madagaskar? Ich bin der Affe. Der hieß doch King Julian.

Wir hören uns oft am Wochenende – und dass das physisch so gut möglich ist, liegt wahrscheinlich vor allen Dingen an meinen Trinkgewohnheiten. Ich bin der eine Freund, der keinen Alkohol trinkt. Immerhin werde ich auf Partys selten gefragt, ob ich schwanger bin. Das Härteste, was ich zu mir nehme, ist Cola. Aber dafür die mit viel Koffein. Uii! Na gut – einmal auch eine Eierlikörpraline. Die muss ich zugeben. War aber wohl ein Versehen meiner Kita-Erzieherin.

Wenn ich zum Abend nicht noch mit einer Feierabendcola am Maschsee sitze, sondern direkt nach Hause fahre, ist mein Netflix die ZDF-Mediathek. Weil ich die ja eh zahle und die sehr gut ist! Wobei – mittlerweile darf ich auch am Netflix-Account meines Freundes... partizipieren? Ist das so möglichst positiv ausgedrückt und klingt nicht zu sehr nach Schmarotzen? Wichtig allerdings: Ich bin nicht diese eine Nervensäge aus dem Freundeskreis, die iiimmer alles auf Englisch gucken möchte. Internationale Produktionen bitte auf Deutsch. Ich bin zwar nicht ohnmächtig der englischen Sprache gegenüber, aber bei diesen ganzen möglichen Akzenten. Wenn ich dann nur noch mit Untertitel-Lesen beschäftigt bin, kann ich auch gleich das Buch zum Film kaufen. 

Wäre ich nicht Radiomoderator geworden, würde ich jetzt wahrscheinlich als Michael Jackson-Imitator auf den Baumarkt-Parkplätzen dieser Welt performen. Schon mit zehn stand ich zu "Man In The Mirror" und "Blood On The Dancefloor" vorm Spiegel und habe jeden Move nachgetanzt. Natürlich auch immer in den passenden Outfits und Kostümen – ich hatte schließlich Schlafanzüge in vielen verschiedenen Farben.

Na gut. Jetzt sage ich Michael Jackson nur im Radio an – ist auch ok!

undefined
Antenne Niedersachsen
Audiothek