08. Juli 2020 – Lea Biskup
Der Komet Neowise (C/2020 F3) nähert sich der Erde und sorgt für ein besonderes Himmelsspektakel: Der Komet ist so hell, dass ihr ihn sogar mit bloßem Auge sehen könnt.
Der frühe Vogel sieht den Kometen - zumindest wenn es um Neowise (C2/2020 F3) geht. Der Komet, der nur alle paar Tausend Jahre in die Nähe der Erde kommt, liefert heute (08. Juli) und in den kommenden Tagen einen ganz besonderen Anblick: Da er so nah an der Erde vorbei fliegt, können wir ihn sogar mit bloßem Auge sehen. Entdeckt wurde Neowise erst im März dieses Jahres von dem reaktivierten Weltraumteleskop gleichen Namens.
Alle 5000 bis 7000 Jahre kommt der Komet Neowise der Erde so nah, dass er mit bloßem Auge zu sehen ist - derzeit ist es wieder soweit. "Am 23. Juli steht er der Erde am nächsten", sagt die Wissenschaftlerin Carolin Liefke vom Haus der Astronomie in Heidelberg. Dann beträgt seine Entfernung nur noch 103 Millionen Kilometer. Das entspricht ungefähr zwei Dritteln des mittleren Abstands der Erde zur Sonne.
Dann seht ihr Neowise
Doch bis zum 23. Juli müssen Sternengucker nicht warten: Schon jetzt erscheint der Komet morgens gegen 3.00 Uhr am nordnordöstlichen Sternenhimmel - bevor er von der aufgehenden Sonne überstrahlt wird. "Ab dem 18. Juli ist er dann in Deutschland nur noch abends zu sehen", sagt Liefke.
Beobachtungen am Morgen: Am besten sollte der Himmel klar und wolkenlos sein. Wählt zur Beobachtung einen möglichst hohen Punkt mit freier Sicht in Richtung Nordosten aus. Die Position der Venus kann eine Orientierungshilfe bei der Suche nach dem Kometen sein. Aktuell ist sie das hellste Objekt am Morgenhimmel. Wenn ihr die Venus entdeckt habt, schaut noch ein Stückchen weiter nach links in Richtung Norden und senkt den Blick etwas nach unten.
Beobachtungen am Abend: Ab Mitte des Monats ist der Komet dann auch für alle Nicht-Frühaufsteher zu sehen. Dann könnt ihr Neowise auch in den Abendstunden im Bereich des Sternbildes Großer Wagen sehen. Dort wandert er mit den Sternen in Richtung Nordosten, wo er morgens zu sehen ist. Aber aufgepasst: Zu dieser Zeit verliert der Komet auch an Helligkeit, weshalb es passieren kann, dass ihr Neowise nicht mehr mit bloßem Auge erkennen könnt, sondern besser ein Fernglas zur Hand nehmt.
So sieht Neowise aus
Die ersten Fotos des Kometen wurden bereits auf Twitter geteilt, wie das des Kosmonauten Ivan Vagner, der aktuell auf der Internationalen Raumstation (ISS) lebt, oder von Sven Melchert aus Stuttgart.
(mit Material der dpa)