Hilfe, Rutschgefahr!

Glatteis-Tipps "to go" - So kommt ihr als Fußgänger sicher ans Ziel

Es herrscht wieder Glatteis-Gefahr in Niedersachsen. Da kann der Weg zum Bäcker, Supermarkt oder Auto schnell zur Rutschpartie werden. Wir haben Tipps, wie ihr bei Glatteis sicher vorankommt.

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Foto: aussieanouk - stock.adobe.com

Ab in die Winterkleidung, die Winterschuhe an und raus in die Kälte. Bei eisigen Temperaturen kann uns die Kälte kaum etwas anhaben, wenn wir warm eingepackt sind. Anders sieht es da allerdings bei Glatteis aus. Dann verwandelt sich der Gehweg schnell in die reinste Eisbahn und eine heikle Rutschpartie ist angesagt.

1. Schuhe winterfest machen

Damit ihr bei Glatteis möglichst guten Halt habt, helfen bei Schuhen spezielle Spikes, die ihr einfach unter eure Schuhsohle schnallen könnt. Spikes sind kleine Spitzen, die sich ins Eis bohren und so für einen sicheren Halt bei Glatteis sorgen. Die Spikes könnt ihr im Internet bereits ab 10 Euro bestellen. Die finnische Firma Devisys bietet bspw. einen Gleitschutz für Fersen an, der ganz einfach um den Schuh geschnallt werden kann. RUD bietet zum Beispiel Schneeketten für Schuhe an. Oder ihr schaut bei eurem ortsansässigen Schuster vorbei. Der kann euch vielleicht auch helfen, eure Schuhe winterfest zu machen.

Wenn euch das Glatteis zu Hause überrascht und die Spikes in weiter Ferne im Geschäft auf euch warten, könnt ihr eure Schuhe auch mit Wollsocken winterfit machen. Zieht die Socken einfach über eure Schuhe und schon habt ihr einen Glatteis-Schutz. Denn der Stoff haftet auf dem Eis viel besser als die Schuhsohlen. Zusammengerollt passen die Socken auch in jede noch so kleine Handtasche oder in die Hosentasche. Dann seid ihr auch unterwegs gegen Blitzeis gewappnet.

Einweckgummis sorgen auch für zusätzlichen Halt an euren Schuhen. Aufrüsten könnt ihr diese noch mit Schwämmen aus Stahlwolle, die ihr in so gut wie jeder Haushaltswarenabteilung findet. Die schneidet ihr einmal in der Mitte durch und befestigt mit dem Gummi je eine Hälfte an der Hacke und an der Spitze eures Schuhs.

2. Lernen vom Pinguin

Der Pinguin macht es uns bereits richtig vor! Bei Glatteis empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) sich äußerst langsam und mit kleinen Schritten über den Boden zu schieben. Beim Pinguin-Gang liegt der Schwerpunkt des Körpergewichts auf dem vorderen bzw. dem auftretenden Bein. Euren Fuß setzt ihr mit der kompletten Sohle auf und dreht diese leicht nach außen. Euer Bein steht damit im rechten Winkel zum Boden. Euer leicht nach vorne gebeugter Körper sorgt für mehr Stabilität und ihr verringert so die Gefahr, bei Glatteis auszurutschen.

3. Zeit mitbringen

Langsames gehen ist gerade bei Glatteis wichtig. Seid ihr zu schnell unterwegs, hat euer Körper zu viel Schwung und ihr könnt bei Glatteis schneller das Gleichgewicht verlieren. Wenn ihr langsam geht, lauft ihr automatisch bewusster, verlagert mehr Gewicht auf eure Füße und rutscht so weniger weg. Plant deshalb bei Kälte und Glatteis immer mehr Zeit für eure Wege ein.

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4. Handschuhe anziehen

Im Winter sorgen Handschuhe nicht nur für warme Hände, sondern auch für ein besseres Gleichgewicht. Denn wenn ihr Handschuhe tragt, versteckt ihr eure Hände nicht in den Manteltaschen und könnt so spontan reagieren und eure Arme ausstrecken, sobald ihr ins schlittern geratet. So bringt ihr euren Körper schneller wieder zurück ins Gleichgewicht und könnt einen Sturz verhindern.

5. Halt suchen

Wenn ihr die Möglichkeit habt, geht eingehakt mit einer weiteren Person. Ihr könnt euch auch an Geländern, Häuserwänden oder ähnlichem entlang hangeln, um so mehr Halt zu haben.

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6. Das Fahrrad stehen lassen

Gerade bei Glatteis gilt: Wer sein Rad (und sich selbst) liebt, der schiebt. Oder ihr lasst das Rad am besten direkt stehen. Für alle Mutigen unter euch: Ihr könnt euch entweder Spikemäntel kaufen oder wenn ihr nicht so viel Geld ausgeben möchtet, helfen auch Kabelbinder. Die könnt ihr im Abstand von zehn Zentimetern fest um eure Reifen binden. Dann hat euer Fahrradreifen mehr Grip. Eine Anti-Rutsch-Garantie ist das aber noch lange nicht! Also lasst euer Rad wirklich lieber stehen.

7. Fallen will geübt sein

Wenn ihr stürzt, solltet ihr am besten eure Unterarme vor euer Gesicht zu nehmen und die Hände ausstrecken. So ist bei einem Sturz euer Kopf geschützt und die Gefahr ist geringer, dass ihr euch beim Fallen das Handgelenk brecht. Solltet ihr nach hinten fallen, macht einen runden Rücken und zieht das Kinn zur Brust. So mildert ihr den Aufprall ab.

8. Wenn ihr lieber zuhause bleiben möchtet...

...haben wir auch ein paar super Tipps, die ihr bei Glatteis und der kalten Jahreszeit machen könnt. Glatteis-Tage bieten sich immer an, um einfach den ganzen Tag im Bett zu verbringen, alte Lieblingsfilme zu schauen, sich einem Serienmarathon hinzugeben, Podcasts zu hören oder ein Buch zu lesen.

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