05. Juni 2020 –

Holunderblüten

Es ist wieder Holunderblütenzeit!

Holunder wird aufgrund seiner ätherischen Öle als Heilpflanze und heimisches Superfood angesehen. Nun hat seine Blütezeit wieder begonnen. Doch was ist Holunder überhaupt und worauf solltet ihr vor dem Verzehr achten?

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Foto: momanuma - stock.adobe.com

Wenn wir von Holunder sprechen meinen wir meistens den schwarzen Holunder, welcher in Hecken, Gärten und Wäldern zu finden ist. Er gehört zu den Moschuskrautgewächsen, zu deren Gattung sich etwa zehn Arten von Holunder zuordnen lassen. Holunder wird oft auch Fliederbeere oder Hollerstrauch genannt und seine Blüten besitzen einen intensiven Duft. Zudem kann der Holunderbaum bis zu sieben Meter hoch wachsen. Seine Blütezeit beginnt im Mai. Kann sich jedoch durch Frostnächte immer etwas verzögern und dauert bis Juli an. Im Zeitraum von August bis September sollten die Beeren ihre volle Reife erreicht haben.

Die positiven Eigenschaften des Holunders

Holunder schmeckt nicht nur gut, sondern unterstützt auch unser Immunsystem. In den Früchten lassen sich die Vitamine A, B und C sowie Kalium und Invertzucker finden. Diese Inhaltsstoffe wirken schleimlösend und stärken somit unsere Abwehrkräfte. Die Säfte der Holunderbeeren sind also vor allem bei Erkältungen empfehlenswert!

Achtung: Verwechslungsgefahr!

Holunder hat einen gefährlichen Doppelgänger. Der hochgiftige Attich sieht dem Holunder nämlich zum Verwechseln ähnlich. Wenn ihr also Holunder pflücken wollt, solltet ihr auf ein paar Dinge achten.

Die Größe: Während der Holunder bis zu sieben Meter hochwächst, erreicht Attich nur eine Höhe von bis zu 1,5 Metern

Die Beeren: Beim Attich sind die Früchte aufwärts gerichtet und die des Holunders hängen herunter.

Die Blätter: Auch die Blätter sind beim Attich deutlich schmaler und kürzer.

Der Geruch: Dies ist wohl der eindeutigste Hinweis auf den falschen Holunder. Denn der essbare Holunder verströmt einen süßlichen Duft, während Attich einen unangenehmen Geruch (Blüten und Beeren) besitzt.

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Das solltet ihr bei der Zubereitung beachten

Die Beeren des Holunders halten neben seinen erfreulichen Eigenschaften, ebenfalls ein paar Tücken für uns bereit. Besonders solltet ihr vor dem Verzehr der Beeren auf folgende Dinge achten:

  • Nicht roh essen
  • Keine unreifen Früchte zu sich nehmen

Rohe und unreife Früchte des Holunders enthalten Giftstoffe wie „Sambunigrin“. Diese Giftstoffe können Beschwerden des Verdauungstrakts erzeugen. Jedoch werden diese Substanzen während des Kochens zersetzt und der Holunder kann auf unterschiedlichste Art und Weise verwendet werden.

Rezepte

Holunderküchlein

Zutaten

  • 14 Holunderblütendolden
  • 100 Gramm Margarine
  • 2 EL Mineralwasser
  • 3 EL Milch
  • 1 EL Zucker
  • 4 EL Mehl
  • 1 Prise Backpulver
  • 2 Eier
  • Fett
  • Puderzucker

Zubereitung

Schlagt die Eier und das Mineralwasser zusammen gut auf. Das Mehl vermischt ihr mit dem Backpulver und siebt das Ergebnis durch. Das gesiebte Mehl mit dem Backpulver, den Zucker und die Milch verrührt ihr zu einem nicht zu dicken Teig.

Wascht die Holunderblüten vorsichtig und lasst sie abtropfen. Die Blüten solltet ihr dann einzeln in den Teig tauchen und möglichst schnell in heißem Fett ausbacken. Danach lasst ihr die Holunderküchlein erneut kurz abtropfen.

Danach könnt ihr eure Küchlein mit Puderzucker bestäuben und heiß genießen.

Holunderblütensirup

Zutaten

  • 15 Holunderblütendolden
  • 1 Liter Wasser
  • 1 Kilogramm Zucker
  • 20 Gramm Zitronensäure

Zubereitung

Achtet darauf, dass die Holunderblütendolden bei der Ernte geöffnet sind und stark duften. Dann lasst die 15 Blüten in einem Liter Wasser 24 Stunden ziehen.

Durch ein Sieb gebt ihr alles in einen Topf. Anschließend kocht ihr die Flüssigkeit gemeinsam mit einem Kilogramm Zucker und 20 Gramm Zitronensäure – je nach Geschmack – auf.

Füllt den Sirup final in Flaschen um, solange er noch heißt ist.

Holunderblütentee

Zutaten

  • 2 TL Holunderblüten
  • 150 Milliliter Wasser
  • Teefilter
  • Süßungsmittel nach Wahl

Zubereitung

Die Holunderblüten gebt ihr in einen Teefilter und legt ihn in eine Tasse. Füllt die Tasse mit heißem Wasser und jetzt müsst ihr das Ganze nur noch zehn Minuten ziehen lassen. Optional könnt ihr ein Süßungsmittel eurer Wahl hinzufügen. Dann ist der Tee fertig.

Holundergelee

Zutaten

  • 1 Kilogramm Holunderbeeren
  • 250 Milliliter Apfelsaft
  • 750 Milliliter Wasser
  • Gelierzucker

Zubereitung

Vor Beginn solltet ihr die Holunderbeeren waschen und säubern. Danach gebt ihr sie in einen Topf und bedeckt sie mit dem Wasser und dem Apfelsaft. Die Beeren, bis sie aufplatzen, im Wasser kochen.

Die Masse gießt ihr dann durch ein Tuch in einen weiteren Topf, sodass ihr nur noch den Saft übrig habt. Bringt den Saft in einem Verhältnis von 1:1 mit Gelierzucker zum Kochen. Sobald er kocht, lasst ihr den Saft noch ungefähr weitere 4 Minuten unter Rühren sprudelnd kochen, bis er geliert ist.

Die Marmelade könnt ihr nun in Gläser zum Auskühlen füllen. Bevor ihr die Gläser verschließt noch die Schaumschicht entfernen und bald könnt ihr eure Marmelade genießen.

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Foto: Hetizia - stock.adobe.com

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