04. November 2019 – Tamara Beck

Mehr Zeit für die Liebsten

We are Family: Zusammenhalt in der Familie stärken

Der Familienalltag ist schnelllebig und ein jeder scheint sich in seinen individuellen Aufgaben zu verlieren. Im schlimmsten Fall lebt sich die Familie auseinander und findet immer seltener zusammen. Doch dem könnt ihr entgegenwirken! Wie das geht, erfahrt ihr hier!

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So gibt es allerhand Möglichkeiten und Strategien, um aktiv an eurer Bindung zu arbeiten und alle wieder zusammenzuschweißen. Diese lassen sich ganz einfach in euer Leben integrieren.

Dem Alltag entfliehen und wieder zueinander finden

Gerade im durchgetakteten Alltag kommt das Familienleben meist zu kurz und beschränkt sich auf die rudimentärsten Gepflogenheiten wie gemeinsames Essen, kurze Gespräche und bei kleineren Kindern den Gutenachtkuss vor dem Einschlafen am Abend. Unter der Woche fehlt es häufig an Zeit, um als Familie Abenteuer zu erleben, bleibende Geschichten durch Erlebtes zu formen und einen starken Zusammenhalt zu entwickeln. Wir haben einige Vorschläge für euch zusammengestellt und zeigen, wie ihr es schafft, dem Alltagstrott zu entkommen und euer Wir-Gefühl nachhaltig und langfristig zu stärken.

TV aus und Zeit für einander schaffen!

Es ist kein Geheimnis, dass wir alle viel zu viel Zeit vor dem Bildschirm verbringen. Gerade nach einem anstrengenden Tag sehnen sich die meisten nur noch danach, die Füße hochzulegen und sich vom bunten Flimmern im Fernsehen berieseln zu lassen. Schon die Kleinsten schauen sich dieses Verhalten schneller ab, als Eltern lieb ist. So entspannt es auch klingen mag, den Tag auf diese Weise ausklingen zu lassen, für den Zusammenhalt in der Familie tut ihr damit leider gar nichts. Meistens artet es sogar im erbitterten Kampf über die Herrschaft der Fernbedienung aus, der nur für schlechte Stimmung sorgt. Führt doch als ersten Schritt einen fernsehfreien Abend die Woche ein und entscheidet euch bewusst für ein aktives Beisammensein. Ihr werdet staunen, wie viel mehr Zeit ihr dadurch füreinander haben werdet!

Der Klassiker: Spieleabende mit der gesamten Familie

Jeder kennt ihn, fast jeder liebt ihn: Der Spieleabend wird meist in munterer Freundesrunde zelebriert und ist bestimmt von wallenden Emotionen und ansteckender Gruppendynamik. Wieso also nicht einen solchen Abend auch zum festen Bestandteil innerhalb der Familie werden lassen? Nirgendwo liegen Freude, Spannung, Frustration, Lachen und Weinen so nah beieinander wie bei einer gemeinsamen Partie eines Spieleklassikers. Das typische Mensch-ärgere-Dich-nicht-Wettrennen oder ein lustiges Rätselraten bei einem Quiz eignen sich gleichermaßen. Abhängig vom Alter der Kinder und euren individuellen Interessensgebieten wählt ihr jede Woche ein anderes Spiel aus und lernt euch so noch mal von einer ganz anderen Seite kennen: Wer hätte gedacht, dass Mama ein so undurchschaubares Pokerface hat, Papa einfach nicht lügen kann und Oma die ausgeklügeltsten Strategien entwickeln kann, von denen manch Jungspund nur träumen kann?

Hier ein paar spaßige und einfache Spiele-Empfehlungen für den Anfang:

  • Memory: sehr lehrreich beim Spielen mit kleineren Kindern
  • Wer bin ich: dafür braucht ihr nur selbstklebende Zettel, einen Stift und viel Fantasie
  • Karaoke: für die mehr oder weniger Tonsicheren unter euch
  • Spiele-Sammlungen mit Klassikern wie Dame, Mühle und das Leiterspiel

Bewegung für mehr Dynamik

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Der Schlüssel zur Festigung des Familienzusammenhalts liegt in der Bewegung. Also runter von der Couch und raus mit euch! Schließlich wirkt sich Sport nicht nur positiv auf den Körper aus, er hilft bekanntlich auch dabei, Stress abzubauen, und kann darüber hinaus den Teamgeist zwischen euch stärken. Dabei geht es aber nicht darum, olympische Höchstleistungen zu vollbringen. Ob es nun das lang besprochene und nie angegangene Revenge-Match im Körbewerfen unter euch ist, ihr einen gemütlichen Waldspaziergang angeht oder gar eine ganz neue Sportart für euch entdecken wollt – was zählt, ist die gemeinsame Zeit, die ihr bei körperlicher Betätigung verbringt. Diese tut allen gut: Kleine Kinder fördern beim Bälle-Kicken ihre Koordination und Motorik. Teenies wiederum können beim brisanten Team-Sport ihr Können unter Beweis stellen und so mehr Anerkennung erlangen.

Gemeinsam gestalten – vom Baumhaus-Projekt zur Dachgeschoss-Entrümpelung

Auch ihr habt eine ellenlange To-do-Liste, umgeht sie aber strategisch? Wie wär’s, wenn ihr diese gemeinsam als Familie angeht und auf spielerische Art abhakt? Bringt den Garten auf Vordermann, um im Sommer Platz für eine neue Schaukel zu schaffen. Oder entrümpelt den Dachboden, um auf uralte Schätze längst vergangener Zeiten zu stoßen. Egal, was ihr macht, macht es zusammen! Beim gemeinsamen Planen und der anschließenden Projektdurchführung kann jeder helfen und die geteilte Arbeit ist längst nicht mehr so anstrengend. Versucht dabei die Anregungen von Groß und Klein zu integrieren und macht euch einen Plan: Während Mama und Papa über die Materialien fürs zukünftige Baumhaus nachdenken, picken sich die Kleinen den perfekten Baum für das entstehende Spieleparadies dafür aus. Bei einer gemütlichen Tasse Kakao werden dann die ersten Ideen und Umrisse zu Papier gebracht. Da dürfen natürlich auch die Wünsche nach einer Hängematte und vielen weiteren Extras auf den Tisch gebracht werden.

Auf große oder kleine Reise

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Foto: candy1812 - stock.adobe.com

Wollt ihr eure Urlaubszeit als Familie intensiv dazu nutzen, den Familienzusammenhalt nachhaltig zu stärken, könnte eine Reise mit einem Wohnmobil genau das Richtige für euch sein. So verspricht diese Reiseform Nähe, Gemeinsamkeit und ein Gefühl von Freiheit. Bei einem solchen Ausflug lässt sich der familiäre Tagesablauf flexibel und nach Lust und Laune unter Einbezug der gewohnten Rituale gestalten. Ältere Kinder und Jugendliche haben meist ihre eigenen Ideen und Vorstellungen, wie sie ihre Freizeit verbringen möchten. Bei einer gemeinsamen Wohnmobilreise mit der Familie können diese miteinfließen. So wird ihnen die Chance geben, den Familienurlaub aktiv mitzugestalten.

Der Wohnwagen gibt euch einen festen Rahmen, in dem ihr euch immer wieder gemeinsam einfindet – nach einem ausgelassenen Tag am See mit neu gefundenen Freunden und Eindrücken oder nach einem ausgiebigen, gemeinsamen Wanderausflug. Hier kommt es nicht darauf an, wie viel Zeit ihr miteinander verbringt, sondern wie intensiv ihr sie für euch gestaltet: Bindung entsteht über gemeinsame Geschichten und prägende Erlebnisse. Falls eine solche Reise noch Neuland für euch ist und ihr euch unsicher seid, ob das Konzept Wohnmobil-Urlaub zu euch passt, könnt ihr erst einmal mit einer kürzeren Reise im näheren Umland beginnen. Beginnt mit einem Wochenendausflug zum Meer oder besichtigt ein euch noch unbekanntes Naturschutzgebiet. Seid ihr danach alle noch so davon begeistert, könnt ihr gemeinsam den nächsten großen Ausflug mit dem Wohnmobil planen und so Stück für Stück die Welt als Familie entdecken.

Rituale formen, zuhören, Bindung schaffen

Egal, für welche Form von Aktivität ihr euch als Familie am Ende entscheidet – tut, was am besten euren Lebensumständen und euren Vorlieben entspricht. Auch wenn der Alltag scheinbar nur wenig Zeit für die Familie übriglässt, hilft es häufig schon, feste Zeiten für Gemeinsamkeit einzuplanen. Jedoch darf eines dabei nicht vergessen werden: die Unternehmungen sollten den verschiedenen Ansprüchen aller Familienmitglieder gerecht werden. Es gilt, eine Balance zu schaffen zwischen Gemeinsamkeit und Zeit für sich. Kommuniziert offen, was ihr euch wünscht und respektiert persönliche Entscheidungen. Nicht jeder lässt sich direkt auf neue Vorschläge ein, denn manchmal braucht es etwas Zeit, sich mit Ungewohntem anzufreunden. Durch regelmäßigen Austausch vermeidet ihr Frust und stellt sicher, dass sich jedes Familienmitglied gehört fühlt.

Ob ihr nun den Samstag zum Spieleabend kürt und aktiv auf elektronische Unterhaltungsmedien verzichtet, sonntags Radtouren mit einem Besuch in der Eisdiele krönt, im gemeinsamen DIY-Projekt etwas von Bedeutung schafft oder gar spontan im Wohnmobil zum Meer fahrt – das Wichtigste ist, dass sich jeder, Groß und Klein, akzeptiert, eingebunden und gebraucht fühlt. Denn nur dann kann jeder seine besonderen Talente zeigen und aktiv zur Familiendynamik beitragen. Nur so entsteht echter und langfristiger Familienzusammenhalten.

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