04. Juni 2019 – Lea Biskup

Hantavirus

Was ist das Hantavirus?

Mit Hantaviren ist nicht zu spaßen. In Niedersachsen gibt es inzwischen auffällig viele Fälle von Hantaviren-Erkrankungen, vor allem im Raum Osnabrück. Eine Erklärung.

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(Foto: picture alliance/dpa), Foto: picture alliance / Hans R. Gelde

In Niedersachsen hat sich die Zahl der von Mäusen übertragenen Hantavirus-Erkrankungen 2019 im Vergleich zu den ersten fünf Monaten des Vorjahres verfünffacht. Von den bisher 45 Patienten seit Januar hätten 29 im Krankenhaus behandelt werden müssen, teilte das Landesgesundheitsamt in Hannover am Montag mit. Die meisten Infektionen, nämlich 34, wurden aus dem Landkreis Osnabrück gemeldet, gefolgt vom Emsland mit vier Fällen.

Hantavirus - Herkunft

Der Name des Virus beruht auf dem südkoreansichen Fluss Hantan. Während des Koreakriegs sind in der 1950er Jahren dort über 3.000 US-Soldaten erkrankt. Hantaviren sind weltweit verbreitet.

Hantavirus - der Krankheitsverlauf

Etwa zwei bis vier Wochen nach der Infektion treten die Krankheitssymptome auf. Wie bei einem schweren grippalen Infekt leidet der Patient unter Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Zum Teil treten Bauchschmerzen und Durchfälle auf. In besonders schweren Fällen kann es zu Funktionsstörungen der Nieren kommen. In jedem Fall sollte bei dem Krankheitsbild ein Arzt aufgesucht werden.

Hantavirus - die Ansteckung

Der Erreger wird durch den Kot infizierter Mäuse übertragen. Bei uns in Deutschland ist es meist die Rötelmaus, die das Hantavirus überträgt. Die Mäuse erkranken selbst nicht an dem Virus, bleiben aber ihr Leben lang infektiös. Fegt man beispielsweise Exkremente der Maus weg, kann es sein, dass man den aufgewirbelten Staub einatmet und sich infiziert. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch oder über Haustiere und Mücken oder Zecken ist bislang nicht wissenschaftlich belegt.

Hantavirus - so könnt ihr euch schützen

Eine Impfung gegen Hantaviren gibt es bislang nicht - sie befindet sich aber im Entwicklungsstadium. Wichtigster Punkt sind Hygienemaßnahmen. Als Hauptansteckungssituationen gelten wie gesagt das Staubfegen zum Beispiel im Schuppen, in der Garage oder im Freien. Aber auch bei der Gartenarbeit sollte man vorsichtig sein. Daher ist gründliches Händewaschen nach der Arbeit besonders wichtig. Wer Mäusekot oder tote Mäuse entfernt, sollte Gummihandschuhe tragen. Gegen Staub hilft eine eng anliegende Mund-Nasen-Maske. Tote Mäuse übrigens könnt ihr im Restmüll entsorgen, solltet sie allerdings vorher in einer Plastiktüte verschließen.

Hantavirus - vermehrte Krankheitsfälle in Niedersachsen

Die Zahl der Hanta-Erkrankungen schwankt stark. 2016 wurden in Niedersachsen 17 Fälle registriert. In diesem Jahr sind allerdings schon Ende Juni 57 Fälle - 41 davon im Landkreis Osnabrück. Die Experten gehen davon aus, dass die Bucheckern verantwortlich sind. Zuletzt gab es bei uns im Land sehr viele Bucheckern - und damit viel Nahrung für Mäuse.

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