Digitale Wanderrouten

5 Apps zum Wandern

Der Sommer ist nicht nur Bade- und Strandzeit, sondern für viele von uns auch Wanderzeit. Beim Wandern werden immer häufiger Apps genutzt, um eine schöne Wanderroute zu finden und sich nicht zu verlaufen. Wir stellen euch fünf Apps vor.

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Foto: Petair - stock.adobe.com

1. Komoot

Die App "Komoot" ist in der Basis-Version kostenlos und für verschiedene Freizeitaktivitäten geeignet. Ihr habt die Möglichkeit, eine Wanderregion inkl. aller Routen kostenlos freizuschalten. Für weitere Regionen müsst ihr einen Preis von 3,49 Euro pro Region zahlen oder einmalige 30 Euro für alle Regionen weltweit. Bei den freigeschalteten Routen bietet euch Komoot auch eine Sprachnavigation und weitere Extrafunktionen an wie auch Details zur Schwierigkeit, zu Höhenmetern und zur Steigung und Länge der Route, die ihr zur Planung nutzen könnt. Zusätzlich gibt es für fünf Euro im Monat eine Premium-Version, welche auch alle Karten freischaltet und einen Notfallschutz anbietet, der rund um die Uhr erreichbar ist. In der Premium-Version wird auch der Tour-Wetterdienst in der App freigeschaltet.

Außerdem könnt ihr Bilder und Bewertungen von anderen Nutzern zu den Routen einsehen und euch somit Eindrücke von den Routen verschaffen. Eine Internetverbindung ist auch bei Komoot zum Laden der Route erforderlich und eine Sprachnavigation gibt es auch. Ihr müsst also theoretisch gar nicht auf euer Handy schauen, um eure Route zu checken. Ansonsten sind die Karten und Routen auch offline verwendbar und detailliert genug, um ohne eine Internetverbindung wandern gehen zu können. Außerdem könnt ihr auch eure eigene Routen erstellen. So könnt ihr z.B. den Deister auf eigene Faust erkunden. Die App eignet sich für euch, wenn ihr erfahrene Wanderer oder Anfänger seid, denn die verschiedenen Schwierigkeitsgrade und Routen bieten für jeden etwas.

2. Bergfex

Eine weitere Möglichkeit ist die App "Bergfex", die es ebenfalls in einer kostenlosen und kostenpflichtigen (Pro-) Version gibt. Die kostenlose Version bietet genug Auswahl und Extrafunktionen, um eine Route für eine Wanderung zu planen. Allerdings müsst ihr mit Werbung in der App rechnen. Die Pro-Version ist ab 1,50 Euro im Monat ohne Werbung erhältlich und warnt euch vor dem Verlassen eurer Route. Alle Routen sind bei Bergfex grundsätzlich kostenlos und einfach zu finden. Ihr könnt auch eure Route aufzeichnen, um später genau sehen zu können, wie viel Meter ihr zurückgelegt habt und wie schnell ihr unterwegs gewesen seid. Das Design in der App ist sehr übersichtlich und ihr findet schnell mögliche Routen mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Auch hier gibt es wieder Informationen zu Höhenmetern, Steigung und Geschwindigkeit bei der Wanderung. Die Berechnungen der Routen und die Navigation sind präzise und zuverlässig. Damit könnt ihr bei einer Wanderung auf dem Brocken genau sehen, wie viel Strecke und Steigung ihr noch vor euch habt. Entlang der Route findet ihr auf der Karte verschiedene Aussichtspunkte und Wanderorte eingezeichnet, welche ihr auf eurer Wanderung besichtigen könnt. Bergfex ist somit die passende App für alle von euch, die gerne auch etwas Sightseeing betreiben.

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Foto: Henry Czauderna - stock.adobe.com

3. AllTrails

"AllTrails" bietet euch auch eine kostenlose und eine kostenpflichtige Version an. Die kostenpflichtige Version erhaltet ihr für 29,99 Euro im Jahr und mit ihr einige Zusatzfunktionen. So könnt ihr Karten herunterladen und offline verwenden, erhaltet Benachrichtigungen, falls ihr vom Weg abkommt und eure Freunde werden über die Sicherheitsfunktion "Lifeline" darüber informiert, wo ihr seid. Diese Funktion teilt euren Standort mit bis zu fünf eurer Freunde über E-Mail oder SMS.

Um mit der App wandern zu gehen, müsst ihr euch allerdings ein Benutzerkonto erstellen, damit ihr eine Route starten könnt. Die Navigation bei den Routen funktioniert zuverlässig, aber ihr benötigt eine Internetverbindung, um Routen zu laden. Solltet ihr während eurer Wanderung eine heruntergeladene Karte nutzen und einmal vom Weg abkommen, benötigt ihr wieder eine Internetverbindung, damit die App eine alternative Route berechnen kann. AllTrails zeigt euch auch die Höhenmeter und eure durchschnittliche Geschwindigkeit an, mit der ihr unterwegs seid. Zusätzlich werden auch eure verbrannten Kalorien angezeigt, wobei es sich hier mehr um eine kleine Spielerei als eine genaue Berechnung handelt. Auch bei AllTrails könnt ihr Routen-Bewertungen von anderen Nutzern sehen und die Routen selbst bewerten.

4. Outdooractive

Ebenfalls fürs Wandern und verschiedene Aktivitäten geeignet ist die App "Outdooractive". Diese gibt es auch in einer kostenlosen Version und in zwei Pro-Versionen ab 29,99 Euro im Jahr. Auch hier müsst ihr euch ein Benutzerkonto erstellen, um eure Routen starten und aufzeichnen zu können. Mit einer Internetverbindung verläuft auch hier die Navigation einwandfrei. Ein Nachteil: Die Offline-Funktion könnt ihr erst mit den Pro-Versionen freischalten. Während ihr auf eurer Wanderung unterwegs seid, zeigt euch Outdooractive auf der Karte verschiedene Informationen und Details an. Neben den Höhenmetern, eurer Geschwindigkeit, Kondition und Länge der Route sind auch Touristeninformationen zu besonders schönen Wanderorten in der App vermerkt. Zusätzlich sind Hütten und Unterkünfte entlang der Wanderrouten markiert. Hier könnt ihr auch als Wandertouristen spontan Übernachtungsmöglichkeiten finden. Außerdem habt ihr wieder die Möglichkeit, eure Routen selbst zu bewerten und andere Bewertungen einzusehen.

5. Google Maps

Ein Klassiker der mobilen Routenplanung ist "Google Maps". Egal ob mit dem Auto, der Bahn oder zum Wandern, wir alle haben Google Maps garantiert schon einmal genutzt. Der kostenlose Dienst von Google kann die Wege und Strecken allerdings nur mit einer Internetverbindung berechnen und anzeigen. Ist dies einmal geschehen, kann dem Rest der Strecke auch ohne Internetverbindung gefolgt werden. Dafür besitzt Google Maps eine Sprachnavigation, die das Navigieren deutlich erleichtert. Ihr solltet nur nicht vom Weg abkommen, denn zur neuen Berechnung einer Route benötigt Google Maps wieder eine Internetverbindung. Der Routenplaner besitzt eine Sprachnavigation, die das Navigieren deutlich erleichtert. Für das Wandern ist Google Maps allerdings nur bedingt ausgelegt. So gibt es nur eine geringe Auswahlmöglichkeit an Routen, welche euch meistens nur den schnellsten Weg zeigen. Trotzdem funktioniert die Navigation gut, wenn ihr frei ohne Route wandern gehen möchtet und einfach nur eine Karte zur Orientierung benötigt. So könnt ihr mit Google Maps ganz einfach im Harz zu dem Romkerhaller Wasserfall wandern. Geheime oder beliebte Wanderwege und Orte werdet ihr bei Google Maps nicht finden. Dafür sind andere Apps besser geeignet.

Alle vorgestellten Apps sind für das Wandern und darüber hinaus auch für andere Aktivitäten geeignet, wie z. B. Fahrrad fahren. Fünf App-Tipps für den perfekten Fahrrad-Sommer findet ihr hier. Probiert die Apps bei eurer nächsten Wanderung doch einfach mal aus und bildet euch eine eigene Meinung, welche euch am besten gefällt.

Wichtige Hinweise zum Wandern

Natürlich verbrauchen alle fünf Apps Akku und ihr lauft Gefahr, dass euer Handy während der Wanderung ausgeht. Allerdings könnt ihr das verhindern, indem ihr etwa eure Bildschirmhelligkeit reduziert, Apps im Hintergrund schließt oder den Stromsparmodus eures Handys aktiviert. Außerdem kann es für euch auch sinnvoll sein, bei längeren Ausflügen eine Powerbank mitzunehmen.

Ein weiteres Problem, das bei Wander-Apps auftauchen kann, sind vorgeschlagene Routen durch geschützte Wälder, Privatgelände, über geschützte Wiesen oder private Weiden. Dabei werden vor allem in Wäldern oftmals Tiere in ihrer Brutzeit gestört oder Routen führen durch extra angelegte Lebensräume. Achtet deshalb bitte beim Wandern auf die Warnschilder, seid respektvoll gegenüber der Natur, bleibt auf den Wanderwegen und genießt euren Wandertag.

Solltet ihr euch während der Wanderung verlaufen und ärztliche Hilfe benötigen, aber nicht beschreiben können, wo ihr genau seid, kann euch der Dienst "What3words" weiterhelfen. Dieser wird auch als App angeboten. Ihr könnt dort euren ungefähren Standort suchen und mithilfe von drei Wörtern, die in der App angezeigt werden, euren Standort an den Notdienst weitergeben. Wie der Dienst entstanden ist und erfolgreich ein Leben gerettet hat, könnt ihr im Artikel von Business-Punk erfahren.

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