Winter- und Frühjahrspflege, Wartungsarbeiten
Das Auto auf Vordermann bringen
Wer den Wertverlust und die Funktionstüchtigkeit seines Autos lange erhalten möchte, der pflegt es und lässt es regelmäßig auf Herz und Nieren prüfen. Vor der Fahrt durch die Waschstraße oder dem eigenhändigen Waschen des Fahrzeugs, sollten jedoch einige Hinweise und rechtliche Vorgaben beachtet werden. Zudem sollte der Fahrzeughalter sein Auto für den Werterhalt und eine sichere Fahrweise an die Witterungsverhältnisse verschiedener Jahreszeiten anpassen sowie Wartungsarbeiten durchführen lassen.
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Autoreinigung: Waschanlage oder Handwäsche?
Die Fahrt durch die Waschanlage ist meist die bequemste und auch effektivste Form sein Auto regelmäßig zu reinigen. Bevor das Auto jedoch in die Waschanlage gefahren wird, sollten bestimmte Sicherheitshinweise beachtet werden, damit das Auto sauber und ohne Schäden wieder herausgefahren werden kann. Die Reinigung des Autos auf dem eigenen Grundstück gestaltet sich dagegen nicht ganz so einfach, dabei hat der Autoinhaber bestimmte rechtliche Vorschriften zu beachten.
Die Waschanlage: Einfach nur durchfahren?
Wer mit seinem Auto zur Waschanlage fährt, kann zunächst zwischen verschiedenen Programmen wählen, die Wahl hängt meist von dem Grad der Verschmutzung ab. In der Regel gilt laut dem ADAC aber, dass ein teures Waschprogramm, welches häufig neben der Wäsche eine Politur oder Versiegelung beinhaltet, nicht unbedingt ein besseres Ergebnis als ein einfaches Waschprogramm ohne Zusatzleistungen verspricht. Für die Qualitätsbewertung ist sich nicht nach den Preisen der Waschprogramme oder deren Dauer zu richten, sondern vielmehr auf den optischen Eindruck der herausfahrenden Autos zu achten.
Damit das Auto die Waschanlage ohne Schmutz und ohne Schrammen verlässt, sollten die Hinweise der Waschanlage gelesen werden. In jedem Fall ist die Antenne abzuschrauben, sind die Fenster zu schließen sowie die Scheibenwischer und der Regensensor abzustellen. Auch auf die Ausstattung der Waschanlage ist vorab ein Blick zu werfen. Vor allem die Bürsten sollten sauber sein und keine groben Schmutzablagerungen aufweisen. Moderne Waschanlagen sind bereits mit Bürsten aus einem speziellen Schaumstoff ausgestattet, die lackschonend sind.
Falls nach der Durchfahrt Schäden am Auto zu erkennen sind und diese nachweislich nicht auf eigenes Fehlverhalten, sondern auf Missstände in der Waschanlage zurückzuführen sind, kann vom Betreiber der Anlage Schadensersatz verlangt werden. Damit ein persönlicher Verstoß gegen die Sicherheitsanweisungen ausgeschlossen werden kann, sollte das Auto nach der Wäsche umgehend geprüft und Schäden direkt beim Betreiber gemeldet werden.
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Wasser, Reinigungsmittel, Lappen und Politur: Am Wochenende und vor allem in der schönen Jahreszeit waschen Autobesitzer ihren fahrbaren Untersatz gerne auch einmal selber. Doch kann einfach zu Lappen und Putzmittel gegriffen und drauf los geputzt werden? Nicht ganz, denn das Autowaschen ist längst nicht überall erlaubt – selbst auf dem eigenen Grundstück nicht. Mit der Autoreinigung auf privatem Gelände geht in der Regel eine Verunreinigung des Grundwassers durch Chemikalien einher. Das Wasserhaushaltsgesetz des Bundes bildet die Grundlage des Gewässerschutzrechtes und beinhaltet Vorschriften, die die Einleitung von bestimmten Stoffen in das Grundwasser festlegen.
Jedoch gelten diese Vorschriften lediglich als Rahmenbedingungen für das Autowaschen auf privatem oder öffentlichem Boden und unterschieden wird dabei zwischen dem Waschen auf befestigtem und unbefestigtem Grund. Auf unbefestigten Flächen, wie Wiese oder Kies, besteht eine direkte Verbindung zum Grundwasser, da das Waschwasser durch den Boden durchsickern und das Grundwasser mit Ölen oder Schwermetallen verunreinigen kann. Wenn für das Waschen auf unbefestigtem Boden keine Erlaubnis vorhanden ist, handelt es sich um eine Ordnungswidrigkeit und ein Bußgeld wird fällig. Die Regelungen für das Waschen auf befestigtem Untergrund, wie einem Stellplatz, können dagegen von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich ausfallen.
Deshalb sollte sich bei den örtlichen Unteren Wasserbehörden über die rechtlichen Vorgaben informiert werden, denn in einigen Gemeinden ist zum Beispiel das Abspritzen des Fahrzeugs auf bestimmten Flächen untersagt, da sich dabei unter anderem schädliche Ölreste ablösen und in das Grundwasser gelangen können. Bei der Festlegung der jeweiligen gemeindespezifischen Verordnungen spielen unter anderem die vorhandenen Systeme zur Entwässerung eine Rolle.
Die allgemeinen gesetzlichen Rahmenbedingungen, die für das Autowaschen innerhalb des Wasserhaushaltsgesetzes festgelegt sind, hat das Umweltbundesamt veröffentlicht. Um sicher zu gehen, dass die Vorgaben beim Waschen des Fahrzeugs erfüllt werden, ist dieses nur auf Flächen durchzuführen, die dafür vorgesehen sind (Waschanlage, Waschboxen) und welche Abwasserverschmutzungen durch einen Öl- oder Benzinabscheider verhindern.
Hinweis:
Zur Vorwäsche sollte ein Hochdruckstrahler genutzt werden, denn dieser entfernt Schmutzpartikel, die bei direkter Reinigung mit einem Lappen oder Schwamm, zu Kratzern im Lack führen können. Zudem ist zum Schutz von Lack und Felgen in etwa ein Abstand von 20 Zentimetern zwischen Strahl und Fahrzeug einzuhalten.
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Wer sein Fahrzeug keiner regelmäßigen Wäsche unterzieht, der schadet diesem jedoch nicht, denn die modernen Autolacke sind sehr robust und Schmutz greift den Lack in der Regel nicht an. Sinnvoll und fahrzeugerhaltend ist die Autowäsche aber in jedem Fall bei bestimmten Witterungsverhältnissen. Vor allem im Winter, wenn Streusalz und Schnee die Straßen bedecken, kann das Streusalz den Unterboden des Fahrzeugs angreifen, deshalb ist dieser regelmäßig zu reinigen. Zur Winterzeit werden Autos jedoch generell schneller dreckig und gerade in der dunklen und kalten Jahreszeit sind eine klare Sicht und eine sichere Bodenhaftung entscheidend. Dafür sind besonders die Leuchten und die Scheiben zu pflegen und es ist eine neue Bereifung aufzuziehen. Hilfreiche Ratgeber beschreiben, was bei der Autopflege im Winter zu beachten ist – vom Hartwachsauftrag und Scheiben- sowie Kühlerfrostschutz bis hin zur richtigen Bereifung –, denn Schlieren auf den Scheiben sowie unzureichende Enteisung und Bereifung können Gefahrensituationen verursachen und gehen bei einem Unfall mit Bußgeldern einher.
Während die Winterreifen bei bestimmten Wetterverhältnissen vorgeschrieben sind, gibt es im Frühjahr keine Regelungen für die Bereifung. Die Winterreifen sollten generell von Oktober bis Ostern genutzt und danach von den Sommerreifen abgelöst werden. Diese sind auf ihre Profiltiefe und ihren Druck zu prüfen. Beträgt die Profiltiefe circa drei Millimeter, sind die Reifen zu ersetzen. Daneben sollte der Reifendruck nicht zu niedrig sein, das kann die Lebensdauer der Reifen verringern und den Spritverbrauch erhöhen.
Weitere Tipps, um das Auto frühjahrsfit zu machen
- Kleine Lackschäden mit einem Lackstift ausbessern, damit keine Roststellen entstehen. Erhältlich sind die Stifte zum Beispiel in Autowerkstätten. Bei der Farbwahl hilft der Farbcode, welcher im Fahrzeugschein vermerkt ist.
- Ausgiebige Durchlüftung des Innenraumes, so dass die Feuchtigkeit, die sich in der kalten Jahreszeit festgesetzt hat, entweichen kann. Auch Zeitungen können die Flüssigkeit aufsaugen.
- Übermäßigen Ballast (Schneeketten oder Frostschutzkanister) aus dem Auto entfernen, so kann der Spritverbrauch reduziert werden.
- Lüftung von Schmutz befreien, denn dieser kann zu einem erhöhten Verbrauch von Strom und Sprit führen.
Wartungsarbeiten: Vorgeschriebener und eigener Check-up
Die Werkstattkosten können schon einmal verzweifeln lassen und bei den monatlichen Fixkosten ordentlich zu Buche schlagen – selbst bei einem kurzen Besuch in der Werkstatt. Damit die Fahrten in die Werkstatt möglichst gering gehalten werden und das Portemonnaie auf Dauer nicht zu sehr belasten wird, sollte bei ersten Anzeichen – defekte Autoteile oder schleifende Bremsen – reagiert werden. Um anfallenden Reparaturen möglichst vorzubeugen und den Wertverlust des Autos gering zu halten, sind regelmäßig Wartungsarbeiten durchführen zu lassen.
Persönliche und fachmännische Wartung
1. Überprüfung des Ölstands
Der Ölstand sollte regelmäßig kontrolliert werden und nicht erst, wenn die Ölanzeige aufleuchtet. Denn eine unzureichende Kontrolle, kann auf Dauer zu einem Totalschaden des Motors führen. Die Überprüfung ungefähr bei jedem dritten oder vierten Stopp an der Tankstelle durchführen und zwar auf ebener Fläche und bei warmem Motor. Dann den Ölstab herausziehen und mit einem fusselfreien Tuch abwischen. Danach den Stab noch einmal in die Öffnung stecken und wieder herausziehen, nun kann der Ölstand auf dem Stab abgelesen werden. Bei Bedarf Öl nachfüllen, aber nur solches, das dieselben Codes auf der Verpackung aufweist, die auch in der Betriebsanleitung des Autoherstellers vermerkt sind. Zudem sollte der Ölfilter ab und zu gewechselt werden, denn wenn dieser zu viele Schmutzpartikel enthält, kann der Filter das Motoröl nicht genügend reinigen. Ein stark verschmutzter Ölfilter führt sonst zu Verschleißerscheinungen am Motor.
2. Kühlwasser überprüfen
Auch eine ausreichende Kühlung ist nötig, um dem Motor auf Dauer keine Schäden zuzuführen. Autos, die mit neuster Technik ausgestattet sind, verfügen bereits über ein Warnsystem, das den Fahrer auf eine zu hohe Motortemperatur hinweist. Wer ein älteres Auto besitzt, dem geben die integrierten Anzeigen erste Anzeichen. Steht der Zeiger zwischen „Min“ und „Max“ ist der Stand in Ordnung. Erst wenn der Zeiger unter den „Min-Bereich“ fällt, sollte reagiert werden. In der Regel ist das Nachfüllen des Kühlwassers zwar selten nötig, kann aber gerade bei älteren Automodellen notwendig werden. Bevor das Kühlwasser nachgefüllt wird, sind die Empfehlungen in der Bedienungsanleitung des Autos zu beachten. Das passende Kühlwasser dann bei kaltem Motor zusammen mit destilliertem Wasser in den Behälter gießen und im Winter Frostschutzmittel hinzufügen.
Auch eine fachmännische Kontrolle des Autos gehört zur Autopflege dazu. Eine große Inspektion ist innerhalb von bestimmten Intervallen durchzuführen, denn sonst kann es passieren, dass die Herstellergarantie verloren geht. Bei der Inspektion werden das Getriebe, die Reifen, die Elektrik sowie die Karosserie überprüft und gegebenenfalls defekte Verschleißteile getauscht. Die Inspektionen sind meist durchzuführen, wenn ein bestimmter Kilometerstand erreicht ist, oder die erlaubte Zeitspanne bis zur nächsten Inspektion überschritten wurde. Wer sich nach den Intervallen richtet und die Inspektionen im Scheckheft des Autos pflegt, kann den Wertverlust verringern und möglicherweise beim Verkauf einen höheren Preis verlangen.