05. Juli 2021 – Jana Niebuhr

Großes Live-Experiment

Gefangen im Meer - Gefahren des Watts

So schön Wattwanderungen an Niedersachsens Küsten sind - so gefährlich können sie sein! Ein Live-Experiment soll zeigen, was alles passieren kann ...

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Niedersachsen ist beliebt für seine tollen Wattwanderungen, schließlich erstreckt sich Niedersachsens Nordseeküste über 750 Kilometer. Viele Touristen wissen allerdings nicht, auf was für Gefahren sie sich vorbereiten sollten. Daher starten RTL-"Extra"-Reporter Marlena Busch und Burkhard Kress ein Live-Experiment (05.07.21 - ab 20.15 Uhr bei RTL), welches zeigen soll, was alles passieren kann, wenn man unvorbereitet auf eine Wattwanderung geht. Ab dem 5.7. steht das Extra Spezial auch bei TVNOW zum Abruf bereit.

Die beiden starten ihre Wanderung in Neuwerk in Richtung Cuxhaven, eine beliebte Touristenroute. Das Experiment wird von der DLRG begleitet. Schon vor dem Experiment haben wir ein Interview mit Burkhard Kress, einem der Reporter, geführt.

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Foto: Anton Sokolov - stock.adobe.com
05.07.2021
Live-Experiment - Gefangen im Wattenmeer
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Die Tücken im Watt - darauf solltet ihr achten!

Im vergangenen Jahr ertranken in Deutschland 378 Personen beim Baden, so die Statistik der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Besonders gefährlich kann es vor allem im Wattenmeer werden. Die Flut ist unberechenbar.

Einige der Touristen gehen bereits zu spät los, und zwar beim Einsetzen der Flut, so wollen es auch die beiden RTL-Reporter machen. Mit steigendem Wasser wird auch die Gefahr auf Unterkühlung größer. Dazu kommt dann außerdem die Unterschätzung der Strecke, denn das Ziel scheint oft näher als es eigentlich ist. Gerade auf der Strecke von Cuxhaven in Richtung Neuwerk oder andersherum, erscheint das Ziel sehr schnell erreichbar.

Tückisch sind aber vor allem die Priele und der Schlick. Priele sind die tiefsten Stellen im Watt, diese füllen sich bei Flut zuerst mit Wasser. Das Wasser in den Prielen versperrt dann die Wege, einige Touristen versuchen durch sie hindurchzugehen oder zu schwimmen. Das ist eine schlechte Idee, denn in den Prielen entstehen Unterströmungen. Diese lassen einen vielleicht nicht direkt ertrinken, aber meistens kommt man nicht da an wo man ankommen wollte. Auch steigt das Wasser oft so schnell an, dass aus wenigen Zentimetern Wassertiefe in kurzer Zeit ein reißender Fluss werden kann.

Der Schlick ist die zweite große Gefahr im Watt. In den Schlickfeldern kann man einfach steckenbleiben und sich nicht mehr alleine befreien. Gerade vor Cuxhaven nimmt die Verschlickung zu. Es werden stets neue Strecken gesucht und ausgewiesen, auf Wanderungen sollte man daher auch unbedingt auf diesen bleiben.

Überraschend und gefährlich können auch Seenebel und Gewitter werden. Seenebel kann schnell auftreten und Wanderern sämtliche Orientierung nehmen. Bei Gewittern ist man außerdem, egal wie klein man sich macht, einer besonderen Gefährdung durch Blitzschlag ausgesetzt. Für eine sichere Wanderung sollte man sich immer vorher bei den offiziellen Badestellen und Stränden über die Tidezeiten informieren.

Zur Rettung steht stets die DLRG bereit. Außerdem gibt es im Watt von Cuxhaven sogenannte Rettungsbaken. Wanderer können sich in die Stahlkäfige auf hohen Stahlstangen retten, wenn das Wasser zu hoch ansteigt. Selbst bei Hochwasser sind diese noch über dem Meeresspiegel. In den Gitterkäfigen gibt es Leuchtraketen und ein Notfunkgerät.

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Die Rettungsbaken sind an einigen Stellen im Cuxhavener Watt zu finden., Foto: André Ehrhardt - stock.adobe.com

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