23. Oktober 2024 –
Die Veterinärämter in Niedersachsen sind sich einig: Es gibt immer mehr Tierschutzanzeigen. Aber warum? Die Erklärungen gehen auseinander.
Die Zahl der Tierschutzanzeigen in vielen Landkreisen in Niedersachsen ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Die Ausprägungen variieren leicht. Der Landkreis Göttingen vermerkte 2019 insgesamt 422 Fälle und im aktuellen Jahr 670 Fälle. Im Landkreis Lüchow-Dannenberg sah es mit 104 Fällen im Jahr 2019 und 143 Fällen im Jahr 2024 ähnlich aus. Der Landkreis Vechta teilte mit: 2019 gab es 81 Fälle, 2024 waren es 85 Fälle.
Wie die Ämter einheitlich mitteilten, sind Hunde, Katzen und Pferde, gefolgt von Kleintieren wie Vögeln oder Kaninchen besonders häufig betroffen. Die Gründe seien etwa «mangelnde Pflege, Versorgung mit Futter und Wasser, die tierärztlichen Behandlungen der Tiere sowie die fehlende Sachkunde bei den Tierhaltern», sagte der Sprecher des Landkreises Aurich, Lennart Adam.
Für den Anstieg der Tierschutzanzeigen haben die Ämter keine eindeutige Erklärung. «Die Zunahme an Anzeigen könnte, so eine Mutmaßung, mit einem höheren Bewusstsein für Tierschutz durch den öffentlichen Diskurs zusammenhängen», erklärte der Sprecher des Landkreises Delmenhorst, Timo Frers.
Corona als Ursache?
Auch die Nachwirkungen der Corona-Pandemie werden in Erwähnung gezogen. «Als Gründe für die starke Anzeigenerhöhung sehen wir den Zuwachs von Haus- und Heimtieren im privaten häuslichen Umfeld, insbesondere während der Corona-Pandemie», teilte der Sprecher des Landkreises Hannover, Tobias Manzke, mit.
Viele andere Landkreise ziehen diesen Schluss nicht. So sagte etwa Sprecherin Yvonne Gocher vom Landkreis Heide: «Aussagen über den Einfluss von Corona können nicht mit ausreichender Sicherheit getroffen werden.»
(dpa)
