20. Januar 2020 – Tamara Beck
eFootball sucht Champion
eFootball Niedersachsenmeisterschaft 2020
96 Teams aus ganz Niedersachsen wollten ihn haben: den Titel "Niedersachsenmeister im eFootball 2020". Gewonnen hat ihn ein niedersächsisches Team, auf das niemand gesetzt hatte!
Das Team des SV Wehrstedt 65 hat sich den Meistertitel geholt! (Foto: Antenne Niedersachsen)
FIFA wird nur im heimischen Wohnzimmer gezockt oder von euren Lütten im eigenen Kinderzimmer? Von wegen! Am Sonntag (19. Januar 2020) versammelten sich rund 1.000 Menschen aus ganz Niedersachsen in der Swiss Life Hall in Hannover um bei der zweiten eFootball Niedersachsenmeisterschaft live dabei zu sein!
Nach dem Ersterfolg 2019 in Barsinghausen hat sich der Niedersächsische Fußballverband (NFV) zu einer erneuten Austragung des Turniers entschieden. Günter Distelrath, Präsident des NFV, sieht eSport als wachsendes Feld: "Wir sehen eSport als Chance, Jugendliche in unsere Vereine zu holen und zu zeigen, wie schön das Vereinsleben ist".
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(Foto: Antenne Niedersachsen)
(Foto: Antenne Niedersachsen)
Insgesamt spielten 96 Zweierteams aus ganz Niedersachsen um den Meisterschaftstitel. Auffallend war, dass alle Teilnehmer in ihrem Vereinsoutfit oder einem Trainingsoutfit gekleidet waren. Sogar viele Fans reisten im entsprechenden Outfit ihres Lieblingsteams an, feuerten ihre Favoriten kräftig an und fieberten bei jedem Spiel mit.
Mit viel Rückenstärkung versuchten die Spieler jedes Mal das Beste aus sich herauszuholen. Neben vielen konzentrierten Blicken auf die Bildschirme gab es während der Partien von allen Ecken des Feldes immer wieder Jubelschreie, gefolgt von enttäuschten Gesichtern oder wütenden "Boaaa nein!"-Rufen, wenn mal ein Schuss daneben ging. Auf dem grünen Kunstrasen in der Swiss Life Hall zockten sich die Zweierteams an verschiedenen Spielinseln oder vorne auf der Tribüne immer weiter in Richtung Finale.
Auf dieses Zweierteam als Sieger hatte niemand getippt!
Das Team des SV Wehrstedt 65 hat sich den Meistertitel geholt! (Foto: Antenne Niedersachsen)
Im Finale zockten der SV Wehrstedt 65 und der SV Bruchhausen-Vilsen um den Meistertitel. Die Stimmung der Teams schwankte immer wieder zwischen An-und Entspannung. Wehrstedt dominierte das Spiel von Beginn an. Mit taktvollen Ballpässen und schnellen Kontern nach vorne ließen die ersten beiden Tore nicht lange auf sich warten. Doch trotz Rückstand glaubten die Bruchhausener Fans, dass ihre Jungs das Spiel noch drehen könnten. Bruchhausen versuchte sich durch die starke Abwehr von Wehrstedt durchzukämpfen, kam aber nur selten zum Abschluss. Es fehlten die Ideen nach vorne.
Nach 90 virtuellen Spielminuten war das Match entschieden: Der SV Wehrstedt 65 siegte 4:0 gegen den SV Bruchhausen-Vilsen. Nach dem Fair-Play-Abklatsch mit den Gegnern fielen sich die Jungs von Wehrstedt voller Freude und auch etwas Erleichterung in die Arme.
Das Siegerteam vom SV Wehrstedt 65 ließ sich von seinen Fans erstmal ordentlich feiern. Neben dem Pokal und Sachpreisen haben die Champions ein Trainingslager in Barsinghausen mit zwei Übernachtungen und Verpflegung für 20 Spieler gewonnen.
An das Blitzlichtgewitter mit Konfettiregen mussten sich die Zocker- und Niedersachsenmeister erstmal gewöhnen. Kein Wunder, dass Nico Jurkschat nach dem Sieg etwas die Worte fehlten: "Ich fühle mich unglaublich. Ich hätte niemals gedacht, dass wir soweit kommen und das Ding dann auch noch gewinnen können! Ich bin einfach sprachlos." Wie die Meisterfeier aussehen soll, war allerdings noch nicht geklärt, wie Nico gegenüber Antenne Niedersachsen-Reporterin Tamara Beck verrät: "Keine Ahnung, mal gucken welche Kneipe heute noch offen hat."
Der Vize-Meister trug die Niederlage mit Fassung: "Der Gegner hat extrem gut gespielt und uns fehlten die Ideen nach vorne. Von daher geht die Niederlage in Ordnung. Klar, die Enttäuschung ist da, aber am Ende wird die Freude über den zweiten Platz überwiegen", sagte Sören Gerdes vom SV Bruchhausen-Vilsen.
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(Foto: Antenne Niedersachsen)
(Foto: Antenne Niedersachsen)
(Foto: Antenne Niedersachsen)
(Foto: Antenne Niedersachsen)
Gezockt wurde auch am Spielfeldrand
Aber auch außerhalb des Spielfelds konnte sich jeder als Zocker versuchen. Und auch weibliche Fans finden an der virtuellen Ballsportart Gefallen. Lea Hahnelt war als Zuschauerin dabei, verrät aber: "Aus Spaß würde ich an so einer Meisterschaft auch teilnehmen". Für Felix Wolf vom TSV Wechold-Magelsen kann eFootball dem Fußball auf dem Sportplatz dennoch nicht das Wasser reichen: "Als Alternative macht es Spaß, aber noch mehr Spaß macht Fußball auf dem Platz".
Für viele Teams und Zuschauer steht jetzt schon fest: Nächstes Jahr wollen sie auf jeden Fall wieder mit dabei sein, wenn der nächste Niedersachsenmeister im eFootball ausgezockt wird.