16. September 2020 – Lea Biskup
Es wird nochmal warm bei uns in Niedersachsen! Und zwar vor allem an einem Ort: Dem Grill. Gerhard Schmidt ist Grillexperte und verrät euch seine heißen Tipps für den perfekten Grillgenuss.
Gerhard Schmidt betreibt mit der Grill Factory in Hannover seinen eigenen Grillladen. Seit 2005 bietet er als erste Grillschule Norddeutschlands auch Grillseminare an. Hier verrät er euch seine Grilltipps!
Die Fleisch-Qualität
Hier rät der Grillexperte ganz klar zu Fleisch mit guter Qualität und nicht zu Billig-Fleisch. "Ganz klar ist, dass ein schlechtes Lebensmittel auf dem Grill nicht besser wird, sondern es wird noch schlechter", erklärt Gerhard. Der Grund dafür sei die fehlende Flüssigkeit, da auf dem Grill mit trockener Hitze gearbeitet wird. "In der Pfanne oder im Kochtopf kann man auch mal minderwertigere Lebensmittel nehmen, weil man mit Flüssigkeit arbeitet. Auf dem Grill geht das nicht", so der Grillexperte weiter. Außerdem sollte das Fleisch schon etwas abgehangen sein, also dry aged und nicht mehr komplett frisch sein, da sich frisches Fleisch laut Gerhard ebenfalls nicht zum Grillen eigne.
Fisch richtig grillen
Mit ein bisschen Fingerspitzengefühl steht dem perfekten Grillfisch nichts mehr im Wege. "Wir schlitzen den Bauch auf, nehmen das raus, was nicht mitgegrillt werden kann und packen unsere Gewürze rein. Und dann stellen wir den Fisch auf dem Rücken mit aufgeschlitztem Bauch in ein Gestell. So passen sechs bis acht Fische auf einen Grill, die dort liegend nicht drauf passen würden und die Fische werden bei geschlossenem Deckel mit Umluft gegart. So kommt die Hitze überall gleichzeitig hin", erklärt Gerhard.
Das muss ein guter Grill können
Für den perfekten Grillgenuss ist es wichtig, dass euer Grill schnell heiß wird, also eine große Heizkapazität besitzt. Bei einem Gasgrill könnt ihr diese z.B. über die Kilowattzahl definieren. Außerdem sollte der Grill gut zu reinigen sein. "Wir bevorzugen deshalb auch bestimmte Grillarten, die nicht so viele Ecken, Kanten und Schrauben haben und an denen nicht so viele Fugen sind, an denen dann doch sehr viel Fett hängen bleibt", sagt Gerhard Schmidt. Ebenfalls sollte euer Grill fest, stabil und robust sein. Im Schnitt sollte ein Gasgrill fünf bis sieben Jahre halten ohne, dass irgendetwas daran kaputt geht. "Man muss nicht viel Geld für einen Grill ausgeben, der zusätzlich einen Keramikbrenner hat. Das sind eher ein Gimmick und ein Witz, um der Grillindustrie weiterhin Einkünfte zu sichern. Ich sage mal, vielleicht 50% aller Zubehörteile, die von der Grillindustrie angeboten werden, sind dazu da, um das Folgegeschäft zu sichern", beurteilt der Grillexperte.
Vorteile des Gasgrills
Geld sparen:
Gasgrills sind im Vergleich zu Kohlegrills deutlich günstiger wenn es um den Verbrauch von Brennmaterial geht. "Wenn ich mit einem kleineren oder mittelgroßen Gasgrill den ganzen Sommer über rund zwei Mal in der Woche grille, brauche ich zwei 5-Kilo-Flaschen Gas. Das entspricht 20 Euro. Wenn ich mit Kohle grillen würde, dann würde das rund 200 Euro kosten", weiß Gerhard.
Effizienter grillen:
Im Vergleich zum Holzkohlegrill baut ein Gasgrill wesentlich schneller Hitze auf und eure frisch gegrillte Bratwurst ist deutlich schneller fertig. Bei einem Holzkohlegrill solltet ihr euer Grillgut erst auf den Rost legen, wenn die Kohle nicht mehr qualmt und nur noch Glut vorhanden ist.