03. Mai 2022 – Lea Biskup

Geocaching wird 22

Geocaching: Auf Schatzsuche in Niedersachsen

Begebt euch mit Hilfe eures Smartphones auf eine GPS-Schatzsuche, löst Rätsel und findet versteckte Geocaches. Die schönsten Geocache-Touren, Tipps für Einsteiger und Familien gibt's hier!

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Foto: Tyler Olson - stock.adobe.com

Ein Smartphone, ein Stift und vielleicht noch etwas Proviant, wenn ihr länger unterwegs seid - viel mehr braucht es nicht, wenn ihr auf Geocaching-Tour in unserem schönen Niedersachsen gehen wollt. Und zu finden gibt es genügend Geocaches. Allein bei uns in Deutschland könnt ihr rund 430.000 von weltweit über 3.300.000 Geocaches finden. Und: Von den 100 beliebtesten Geocaches weltweit befinden sich 80 ebenfalls bei uns in Deutschland.

Was ist Geocaching?

Geocaching ist - vereinfacht ausgedrückt - eine moderne Schatzsuche. Weltweit verstecken Menschen sogenannte Geocaches an den unterschiedlichsten Orten. Jeder, der möchte, kann sich dann auf die Suche nach diesen Geocaches begeben. Möglich ist das über kostenlose Apps wie Geocaching (für Android und iOS). Dabei sind der Phantasie und Kreativität der Geocaches keine Grenzen gesetzt. Die Caches können kleine, versteckte Dosen sein, ein umgebauter Wohnwagen, kleinen Filmdosen und Schatzkisten oder gar herausfordernde GeoTouren.

Einer der schönsten Geocaches befindet sich für Herzblut-Geocacher Daniel Pflieger in der italienischen Stadt Carrara. "Der Geocache heißt 'The Secret Beach'. Und hier ist der Name Programm", erzählt Daniel im Antenne Niedersachsen-Interview. "Man geht zunächst durch einen ein Kilometer langen stillgelegten Eisenbahntunnel, wofür man eine Kopflampe benötigt. Und dann kommt man in einem verlassenen Olivenhain raus und links davon erstreckt sich dann eine sehr einsame Bucht. Dort ist der Geocache dann irgendwo in der Felswand versteckt. Die Plastikdose ist dann gar nicht das eigentliche Ziel, sondern ich war den ganzen Tag alleine an dieser einsamen Bucht und das war wunderschön. Das ist für mich auch die Essenz des Spiels", erklärt Daniel weiter.

Dementsprechend hat er auch sein Geocaching-Hobby zum Beruf gemacht und betreibt die Firma Geheimpunkt in Hannover, die u.a. maßgeschneiderte Geocaching Events für Gruppen, Firmen und sogar Geocaching-Urlaube anbietet.

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03.05.2022
Geocaching in Niedersachsen
Herzblut-Geocacher Daniel Pflieger im Antenne Niedersachsen-Interview
Reinhören

Hannover ist die weltweite Geocaching-Hochburg

Geocaching könnt ihr weltweit betreiben - und das seit mittlerweile 22 Jahren. Am 03. Mai 2000 versteckte ein US-Amerikaner den ersten Geocache auf diesem Planeten. Neben den USA ist Deutschland die Hochburg für Geocaching. Vor allem unsere niedersächsische Landeshauptstadt ist bei Geocachern auf der ganzen Welt beliebt. "Hannover ist weltweit als Geocaching-Hauptstadt bekannt, hier kann man wochenweise Geocaching-Urlaub machen. Es gibt ganz viele Geocacher aus Neuseeland, den USA oder England, die ihren Jahresurlaub in Hannover verbringen, weil es hier so viele hochqualitative und ausgearbeitete Geocaches gibt", verrät Daniel.

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Daniel Pflieger ist Geocacher aus Leidenschaft und hat sogar eine eigene Eventfirma rund ums Geocachen gegründet. Mit unserer Moderatorin Sabrina Ege spricht er über seien Leidenschaft und gibt Tipps für eigene Geocaching-Touren. (Foto: Antenne Niedersachsen)

Geocaching-Tipps und Grundregeln, die ihr beachten solltet

Wenn ihr euch auf eure (erste) Geocaching-Tour begebt, solltet ihr ein paar einfache Hinweise beachten, um euch und anderen Spielern ein tolles Geocache-Erlebnis zu bereiten. Nachdem ihr euch ein Profil in einer der kostenlosen Geocaching-Apps angelegt habt, kann es auch schon los gehen.

  • Ladet euch eine der kostenfreien Geocaching-Apps auf euer Smartphone.
  • Nehmt euer Smartphone bzw. ein GPS-Gerät mit.
  • Habt einen Stift dabei.
  • Packt Proviant ein.
  • Sucht nur die Geocaches, bei denen ihr wisst, dass ihr sie bewältigen könnt. Andernfalls kann das Frustlevel sehr schnell steigen. Hier helfen euch die Tipps zum Schwierigkeitsgrad der Geocaches in der App.
  • Habt immer etwas Kleines zum Tauschen dabei. Manchmal sind in den Geocaches Kleinigkeiten wie ausländische Briefmarken versteckt, die ihr gegen euren Gegenstand tauschen könnt.
  • Der Geocache muss unter allen Umständen geschützt werden: Lasst euch beim Suchen des Geocaches nicht von den sogenannten "Muggeln" (in diesem Fall: Personen, die nichts mit Geocaching zu tun haben) erwischen.
  • Verhaltet euch bei eurer Suche möglichst unauffällig.
  • Vor Ort heißt es "Suchen": Handy weg, Augen und Ohren auf und mit allen Sinnen suchen. Manchmal müsst ihr z.B. auf einen Baum klettern, um einen Geocache zu finden.
  • Wenn ihr den Geocache gefunden habt, tragt euren Namen in das beim Cache vorhandene Logbuch ein. Nachdem ihr das getan habt, könnt ihr den Geocache auch in eurer App als gefunden markieren und euch einen Punkt dafür eintragen.
  • Legt den Cache unbedingt wieder an den Ort zurück, an dem ihr ihn gefunden habt. So haben auch Geocacher nach euch noch Freude am Spiel.

Tipps für euer Geocaching-Abenteuer mit der Familie

Wenn ihr mit der Familie auf Schatzsuche geht, hat Daniel Pflieger ein paar Expertentipps für euch:

  • Achtet auf die Größe der Geocaches: Die Geocaches sollten eine gewisse Größe haben, damit Kinder eine Chance haben, sie finden zu können. Verzichtet z.B. auf sogenannte Micro-Geocaches, die meist nur aus einem Röhrchen und einem Logbuch bestehen. Die Größe der Caches könnt ihr auch in den Geocaching-Apps einstellen bzw. in der App danach filtern.
  • Habt immer ein paar kleine Tauschgegenstände dabei: Wenn der gesuchte Geocache eine gewisse Größe hat, besteht die Chance, dass Tauschgegenstände im Cache enthalten sind, wie z.B. eine Murmel oder eine Figur aus dem Überraschungsei. Diese kann dann gegen die selbst mitgebrachten Gegenstände eingetauscht werden.
  • Sucht euch besondere Caches heraus: Es gibt Geocaches für die ihr z.B. mit einem Paddelboot auf eine kleine Insel fahren müsst. Da ist dann gleich etwas Abenteuer-Feeling mit dabei.

Die schönsten Geo-Caching-Touren in Niedersachsen

Für ein schönes Geocaching-Wochenende bieten sich folgende Touren besonders an:

  • Tour "Oldenburger Klimaschätze": Hier begebt ihr euch auf die Suche nach 15 Geocaches, die sich mit Klimaschutz und Nachhaltigkeit beschäftigen.
  • Tour "Südheide genießen" (Gifhorn): Hier sucht ihr 10 Geocaches, die die regionale Landwirtschaft und regionale Produkte im Fokus haben. U.a. schaut ihr beim Otterzentrum und einer Straßenfarm vorbei.
  • Tour "Drachentrail" (Springe): Die rund vierstündige Wanderung endet an einer Drachenhöhle, aus der ein Drache hervor kommt, wenn ihr alle Rätsel löst.
  • Geocaching-Touren in Hannover, z.B. die Leibniz-Tour oder die Tour "UNESCO-City Of Music".

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Geocaching-Grundausrüstung (Foto: Daniel Pflieger)

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