Wusstet ihr... ?
10 Fakten über... Uslar
Hättet ihr gewusst, dass ein Teil des verschollenen Bernsteinzimmers in Uslar vermutet wird? Oder welche Gestalt im Uslarer Wald spuken soll? Hier erfahrt ihr zehn spannende Fakten über Uslar, von denen ihr bestimmt noch nichts wusstet.
Fakt 1: Über 2 Liter Bier in 60 Sekunden
Wie man richtig trinkt, machen uns die Menschen aus dem Uslarer Land vor. Zu Ehren der Stadt Uslar braute die ortsansässige Brauerei "Bergbräu" für das Uslarer Altstadtfest ein eigenes Festbier. Innerhalb von anderthalb Tagen wurden davon über 5.000 Liter Bier getrunken - nur in Uslar. Es wurde auf Anregung des damaligen Bürgermeisters hin gebraut und war ein voller Erfolg. Aus dem Festbier entstand schnell das "Altstadt Dunkel", das 2013 und 2014 von Stephan Weil zum Botschafter Niedersachsens gekürt wurde.
Fakt 2: Der verlorene Ortsteil
Wenn ihr in das zu Uslar gehörende Dorf "Fürstenhagen" möchtet, geht das nur über einen einzigen Weg: Ihr müsst durch Hessen fahren. Das liegt daran, dass Fürstenhagen auf dem Gebiet des Bundeslandes Hessen liegt, aber eigentlich ein Teil der Stadt Uslar in Niedersachsen ist. Durch eine Gebietsreform vor 45 Jahren wurde die selbstständige Gemeinde Fürstenhagen zu einem Ortsteil Uslars.
Fakt 3: Ein Bock zum neuen Jahr
Der Brauch des "Gierswalder Neujahresbocks" ist seit über 100 Jahren eine alte Tradition in Uslar. Dafür wird ein Junggeselle aus dem Ort am Neujahrsmorgen mit Stroh umwickelt und bekommt eine Bock-Maske aufgesetzt. Diese Aktion dauert meist mehrere Stunden und erfordert von allen Hilfe. Danach wird mit Masken, Peitschen und Rasseln durch die Stadt gezogen. Jedem, der die Haustür für die "Bockgruppe" öffnet, wird nachträglich ein guter Rutsch in das neue Jahr gewünscht. Zum Schluss wird das getragene Stroh auf einem großen Haufen verbrannt. Erst dann gelten die bösen Geister als vertrieben.
Fakt 4: Uslars Spenneweih
Die "Uslarer Spenneweih" existiert schon seit über 660 Jahren. Es handelt sich um einen alten Brauch, der von Adligen des 14. Jahrhunderts ins Leben gerufen wurde, um den Ärmeren der Bevölkerung Geld zu spenden. In Gedenken an die Barmherzigkeit der Adligen bekommen die Kinder des Uslarer Landes zwei Wochen vor Ostern sogenannte "Spennewecken". Das sind länglicher gebackene Brötchen, die vom Rat der Stadt in historischen Kostümen verteilt werden.
Fakt 5: Wer streift denn hier im Wald umher?
In Uslar soll vor vielen Jahrzehnten der Jäger Hackelberg gelebt haben, der bis heute sein Unwesen treibt. Die Erzählung besagt, dass der Jäger täglich durch den Wald zog und dort jagte. Als seine Frau in einem Albtraum sah, wie Hackelberg von einem wilden Eber getötet wurde, bat sie ihn am nächsten Tag nicht im Wald zu jagen. Er blieb daraufhin zuhause. Tatsächlich brachten seine Freunde am Abend einen großen, toten Eber auf den Hof. Hackelberg verhöhnte das Tier, das ihn hätte töten sollen. Allerdings verletzte sich Hackelberg durch den Hauer des toten Ebers schwer am Bein. Bald darauf entzündete sich die Wunde und er erlag seinen Verletzungen. Mit seinen letzten Worten verfluchte er sich selber, ewig im Solling weiter zu jagen und keine Ruhe zu finden.
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Fakt 6: Vom Blitz getroffen
Lediglich ein Eckturm und die Grundmauern sind noch von dem Schloss Freudenthal in Uslar übrig geblieben. Man könnte annehmen, dass das Schloss durch Krieg zerstört worden ist. Tatsächlich ist aber eine Naturkatastrophe dafür verantwortlich. Vor 460 Jahren wurde damit begonnen, das Schloss Freudenthal für Herzog Erich II. im Stile der Weserrenaissance zu errichten. Allerdings schlug 1612 ein Blitz schlug 1612 in das Schloss ein. Dadurch wurde es nie fertiggestellt.
Fakt 7: Versteckt Uslar einen russischen Schatz?
Um ein altes Bergwerk ranken sich hier die Geschichten in Uslar. Seit dem zweiten Weltkrieg wird gemunkelt, dass hier im Ortsteil Volpriehausen ein Teil des berühmten Bernsteinzimmers des russischen Zarens Peter I. unter dem Schutt und Geröll versteckt liegt. 1944 explodierte ein großer Teil angebrachter Munition und zerstörte zwei Durchgänge. Bevor das Bergwerk vollständig aufgegeben wurde, konnten ein paar große Bernsteinstücke 1946 geborgen werden. Das Bernsteinzimmer bleibt jedoch bis heute verschollen.
Foto: picture alliance / dpa
Fakt 8: Uslar lässt Märchen wahr werden
Hättet ihr gewusst, dass die "Deutsche Märchenstraße" durch Uslar führt? Aufgrund seines historischen Ortskerns mit vielen Fachwerkhäusern war Uslar eine Inspirationsquelle und ein Vorbild für die Landschaften und Ortschaften in den Märchen der Gebrüder Grimm. Die "Deutsche Märchenstraße" verknüpft Orte und Lebensstationen der beiden Brüder oder auch Städte, in denen die Handlungen der Märchen stattfinden.
Fakt 9: Leckeres peken
Die Pekerkartoffeln sind in Uslar eine alte Spezialität. Die Kartoffeln wurden dazu entweder in der Mitte durchgeschnitten oder in Scheiben geschnitten. Danach drückte man die feuchten Kartoffelscheiben an die Innenseite eines gusseisernen Ofens. Wenn die Scheiben gar waren, fielen sie in einen auf dem Boden bereit gestellten Korb. Die Pekerkartoffeln haben ihren Namen von dem plattdeutschen Begriff "peken", was so viel wie kleben heisst. Verspeist werden die Kartoffeln mit Mett, Heringen oder Salz und Butter.
Fakt 10: Aus Uslar für Hannover
Ein großer Architekt stammt aus Uslar. Georg Ludwig Friedrich Laves ist der Erbauer der großen "Waterloo-Säule" und der Oper in Hannover. Laves wurde 1788 in Uslar geboren. Bis zu seinem Tod blieb er seiner Stadt treu und sammelte nach einem großen Stadtbrand genügend Geld, um die Stadt wieder aufzubauen. Zudem entwarf Laves die St. Johannis-Kirche in Uslar.
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