Wusstet ihr... ?
10 Fakten über... Osterholz-Scharmbeck
Hättet ihr gewusst, dass Osterholz-Scharmbeck offizielle Weltrekorde innehat? Oder dass der Erfinder einer revolutionären deutschen Fernsehsendung in der niedersächsischen Kreisstadt ansässig war? Hier erfahrt ihr zehn spannende Fakten über Osterholz-Scharmbeck, von denen ihr bestimmt noch nichts wusstet.
Fakt 1: Warum eigentlich Teufelsmoor?
Die heute als "Teufelsmoor" bekannte Landschaft erstreckt sich über einen großen Teil des Landkreises Osterholz. Aber wusstet ihr, dass der Name einem Übersetzungsfehler entsprang? Ursprünglich wurde es wegen seiner Unfruchtbarkeit "Duvesmoor" ("taubes Moor") genannt. Später wurde "Düwelsmoor" daraus, was sich dann fälschlicherweise als "Teufelsmoor" zurück ins Hochdeutsche ubertrug. Und so trägt es bis heute diesen gruselig anmutenden Namen.
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Fakt 2: Gründer des "Beat-Club"
In Garlstedt, einem der äußeren Stadtteile, gaben sich absolute Weltstars wie ABBA oder Phil Collins die Klinke in die Hand. Aber warum? Michael "Mike" Leckebusch, Erfinder der revolutionären deutschen TV-Sendung "Beat-Club", hatte dort sein hauseigenes Studio. Der "Beat-Club" lief von 1965 bis 1972 und war die erste Sendung im deutschen Fernsehen, in der englischsprachige Künstler zu Gast waren. Leckebusch war verantwortlich für das Konzept sowie die Regie des Formats.
Fakt 3: Stadt der Weltrekorde
Jedes Jahr wieder erscheint das "Guinness-Buch der Rekorde" mit allerhand skurrilen Rekorden, von überall auf der Welt. Ein paar dieser Rekorde wurden auch schon hier in der niedersächsischen Kreisstadt aufgestellt. Zum Beispiel präsentierte man im Jahr 1999 mit insgesamt 681 Musikern den größten Blockflötenchor der Welt. Oder zwei Jahre zuvor die größte Erntekrone der Welt, welche 1997 sogar den Festzug zum Tag der Deutschen Einheit in Berlin anführte. Die Tradition gipfelte 2013 in der längsten Ostereierkette der Welt mit sage und schreibe 13.623 ausgeblasenen und bemalten Eiern.
Fakt 4: Rathaus war ein Armenhaus
Das heutige Rathaus von Osterholz-Scharmbeck erfüllte ursprünglich eine ganz andere Funktion: Von 1891 an bot es vier Jahrzehnte lang Menschen in Not ein Dach über dem Kopf. Für die Verpflegung sorgte unter anderem eine hauseigene "Armenhaus-Kuh", die vor allem den Kindern frische Milch lieferte. Erst später wurde es denn das Verwaltungsgebäude der beiden zusammengelegten Ortschaften Osterholz und Scharmbeck.
Fakt 5: "Stadt ohne Grenzen"
Im Jahr 1968 - vor genau 50 Jahren - erlangte Osterholz-Scharmbeck nationale und internationale Beachtung. Die Stadt belegte in der Fernsehsendung "Spiel ohne Grenzen" den ersten Platz und konnte sich gegen alle europäischen Konkurrenten durchsetzen. Die Spielshow war gemeinsam mit dem "Grand Prix Eurovision de la Chanson" (heute "ESC") die einzige sprachübergreifende Unterhaltungssendung Europas. Teilnehmende Städte mussten sich in merkwürdigen Disziplinen zunächst bundesweit durchsetzen und dann gegen die internationale Konkurrenz antreten. Dementsprechend stolz war man, als sich Osterholz-Scharmbeck im Finale 1968 in Brüssel behaupten konnte.
Fakt 6: Geburtsstadt von Bodo Ramelow
Moment, ist das nicht der Ministerpräsident von Thüringen? Richtig, der amtierende Regierungschef des Freistaates in der Mitte Deutschlands ist gar kein gebürtiger Thüringer. Er erblickte am 16. Februar 1956 in Osterholz-Scharmbeck des Licht der Welt. Im Jahr 2015 besuchte er seine Heimatstadt und verewigte sich im Goldenen Buch der Stadt. Auf die Frage, was ihn mit seiner Heimatregion verbinde, erzählte er dem Weser Kurier, dass ein Gemälde eines regionalen Künstlers seine heimischen Flure ziere: "Die Person, das ganze Werk sind für mich Heimat."
Fakt 7: "Die Bullen sind los!"
Über 100 Bullen lose verteilt in der Innenstadt? Da war ein Landwirt wohl sehr unaufmerksam, oder? Nein, denn bei der "Bullenparade" handelte es sich um eine Aktion des Wirtschaftstreffs OHZ, die durchaus so geplant war. Gesponsert von Firmen, Schulen, Vereinen und Privatpersonen wurde insgesamt 101 fast lebensgroße Kunststoff-Bullen individuell bemalt und am 18. Juni 2000 durch die Fußgängerzone "aufgetrieben". Anschließend verteilte man die bunten Bullen überall im Stadtgebiet, sodass sie auch noch heute in freier Wildbahn beobachtet werden können.
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Fakt 8: Was ist denn ein "Fleitenkiel"?
Diesen Namen trägt der Dorfplatz im Ortsteil Teufelsmoor seit seiner Einweihung im Jahr 2007. Im Vorfeld konnten Anwohner Vorschläge einreichen, wovon sich dann "Fleitenkiel" durchgesetzt hat. Hinter dem Namen steckt folgende Geschichte: In ihrer "Sturm- und Drangzeit" trafen sich die älteren Teufelsmoorer auf dem Platz immer am "dreieckigen Stück" ("Keil"), an dem damals der Torf verladen wurde. Wer zuerst da war, gab einen lauten Pfiff ab, der dann von einem zum anderen weitergepfiffen wurde ("Fleiten" - Platt für "Pfeifen"). So signalisierte man, dass man schon da war. Vor diesem Hintergrund entschied man sich für den heutigen Namen "Fleitenkiel".
Fakt 9: Internationales Engagement
Brigitte Escherhausen wurde nicht nur im Jahr 1990 die erste Bürgermeisterin des Ortes, sondern ist darüber hinaus auch international für ihr Engagement anerkannt worden. Sie wurde 1992 mit dem "Outstanding Civilian Service Award", einem der höchsten Zivilisten-Orden der US-Army, ausgezeichnet. Diesen bekam Brigitte Escherhausen für ihren Einsatz für die Familien von US-Soldaten zur Zeit des 2. Golfkriegs. Als die im Ortsteil Garlstedt stationierten Soldaten innerhalb weniger Tage ins Golfgebiet verlegt wurden, engagierte sich Escherhausen sehr für die verbliebenen Angehörigen.
Fakt 10: Ein riesiger Fund
Im August 1984 wurde ein versunkenes Bockschiff aus dem Torfkanal Beeke im Teufelsmoor geborgen. Man vermutet, dass das Schiff bereits 150 Jahre alt war und vermutlich 1924 gesunken ist. Aufgrund seiner Größe von 21 Metern Länge und 5 Meter Breite, war es gar nicht so einfach, das Fundstück zu transportieren. Heute kann man die "Torfschute" beim "Museum für Schifffahrt und Torfabbau" in Osterholz-Scharmbeck besichtigen.
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