14. Mai 2020 –

Wusstet ihr...?

10 Fakten über... Hahausen

Wusstet ihr, dass Einbrecher in Hahausen gelbe Rosen hinterlassen? Oder dass hier die erste Schützenkönigin Niedersachsens lebt? Oder welche mörderische Schlacht auf dem Blutacker tobte? Hier erfahrt ihr zehn spannende Fakten über Hahausen, von denen ihr sicherlich noch nichts wusstet.

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(Foto: Antenne Niedersachsen/Viviane Winkler)

Fakt 1: Mörderische Schlacht

Eigentlich wirkt Hahausen wie ein idyllisches, ruhiges Dorf, das fast komplett von Buchen- und Nadelwäldern umgeben ist – bis auf eine Stelle: Den Blutacker, eine große, weite Ebene, die von Rauben und Morden erzählt. Hier fand im August 1626 zwischen Lutter am Barenberge und Hahausen eine mörderische Schlacht des Dreißigjährigen Kriegs statt. Der Sage nach sei auf der Ebene so viel Blut geflossen, dass sich der Ackerboden rot färbte. In Wahrheit ist die rote Färbung des Bodens allerdings auf den dort enthaltenen hohen Eisenanteil zurückzuführen.

Fakt 2: Ein Zeppelin auf Bahngleisen

1932 gab es für die Hahäuser Bewohner ein ganz besonderes Ereignis an ihrem Bahnhof: Der Schienenzeppelin, ein Eisenbahntriebwagen angetrieben von einem hölzernen Flugzeugpropeller, der 1931 den Geschwindigkeitsweltrekord aufstellte, hielt am Bahnhof Neuekrug. Der Mann auf dem Bild ist der damalige Bahnhofsvorsteher Paul Wegener. Für die damalas nicht einmal 1000 Einwohner war das eine große Attraktion. Der damalige Bahnhof existiert in Hahausen allerdings nicht mehr: Die Einwohnerzahlen genügten nicht, um den Bahnhof weiter zu erhalten – nach über 130 Jahren wurde der Bahnhof aufgrund mangelnder Nutzung aufgegeben.

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(Foto: Privat)

Fakt 3: Siee macht die beste Zehn!

Berta Schumann, die auch heute noch im Hahäuser Ortsteil Neuekrug lebt, schoss 1960 aus 50 Metern Entfernung die beste Zehn, als es darum ging, wer Schützenkönig wird. Das bedeutet, sie schoss genau in die Mitte der Zielscheibe, die als Zehn bezeichnet wird. So wurde Berta Schumann zur ersten Schützenkönigin in ganz Niedersachsen gekrönt. Sieben Jahre später folgte Joachim Ristig und wurde sogar zum besten Jungschützenkönig aus ganz Deutschland. Eine tolle Bilanz für den Schützenverein Hahausen, der 1929 gegründet wurde bis heute rund die 150 Mitglieder hat.

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Fakt 4: Steinlein, Steinlein, du musst wandern...

Im ganzen Harz verteilt stehen kleine Briefkästen und beinhalten sogenannte "Harzsteine". Diese könnt ihr mitnehmen und an einem anderen Ort im Harz verteilen, damit der nächste Finder genau das Gleiche tun kann. Die Reise der Steine könnt ihr auf Facebook posten und unter der öffentlichen Gruppe "HarzSteine" mitverfolgen. Auch in Hahausen befindet sich ein kleiner Stein, der darauf wartet, mit auf eine große Reise genommen zu werden.

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(Foto: Antenne Niedersachsen/Viviane Winkler)

Fakt 5: Das größte Metallkreuz der Welt

Der Harzklub hat seit 1986 verschiedene Aussichtstürme gebaut, unter anderem das Josephskreuz. Es ist mit 38 Metern Höhe das größte Metalldoppelkreuz der Welt und steht in Stolberg in Thüringen. Der Klub existiert seit über 130 Jahren und sorgt für Heimat- und Kulturpflege, Bewahrung der Tradition, sowie ehrenamtliche Arbeiten der Mitglieder zum Natur- und Landschaftsschutz. 1973 wurde der Zweigverein Neuekrug-Hahausen gegründet. Dieser zählt bis heute mehr als 300 Mitglieder. Der Verein organisiert in Hahausen jährlich circa 15 Wanderungen oder Fahrradtouren, die uns das Leben in der Natur näher bringen.

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(Foto: picture alliance/dpa)

Fakt 6: Doppelt gestohlen hält besser?

Bereits im 13. Jahrhundert wurde eine Eichenholzfigur des Heiligen Sankt Romanus geschnitzt, die nahezu sieben Jahrhunderte lang die Kirche von Hahausen verschönerte. Um 1910 wies die Figur nur noch karge Farbreste auf und hatte bereits keine Füße mehr – sie kam in das Braunschweigische Landesmuseum. Dort gelang es 1970 einem Einbrecher die Figur zu entwenden. Wenig später wurde sie als Diebesgut verpackt wiedergefunden. Drei Jahre danach schaffte es erneut ein Einbrecher, die Figur zu entwenden und sie schien endgültig verloren. Erst rund 30 Jahre später tauchte die Figur jedoch stark beschädigt in Bayern wieder auf und wird seitdem wieder im Museum in Braunschweig aufbewahrt.

Fakt 7: TFH - Treckerfußball in Hahausen

Hättet ihr gedacht, dass ihr mit Ackergeräten Fußball spielen könnt? Die Schlepperfreunde Hahausen haben 2017 genau das gemacht! Sie bildeten zwei Teams, markierten die Tore mit Heuballen und pumpten einen großen Ball auf. Dann fuhren die Spieler mit ihren Treckern los und versuchten, ein Tor zu erzielen. Das Ganze war für die Dorfbewohner ein großes Ereignis, das es sogar ins Fernsehen schaffte.

Fakt 8: Das 1000-jährige Jubiläum

Für Hahausen, ein Dorf das zu einer von 944 Gemeinden in ganz Niedersachsen gehört, steht 2021 ein ganz besonderes Ereignis an. Der Ort feiert sein 1000-jähriges Jubiläum. Im Jahre 1021 wurde Hahausen das erste Mal urkundlich erwähnt. Doch es wird vermutet, dass Hahausen bereits 800 n. Chr. entstanden ist oder sogar noch früher! Aktuell ist Hahausen also 999 Jahre alt.

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(Foto: Antenne Niedersachsen/Viviane Winkler)

Fakt 9: Citius, altios, fortius - Schneller, höher, stärker!

Citius, altios, fortius, also schneller, höher, stärker ist das Motto der Olympischen Spiele. Und für die Vorauswahl der Spiele hat sich ein Hahäuser qualifiziert: 2018 verkaufte der Hahäuser Reiterhof Klatt seinen Hannoveraner Wallach "RocheeK" (großes K für Reiterhof Klatt), der auf dem Hof in Hahausen geboren und von Matthias Klatt trainiert wurde, nach Japan. Dort schaffte es RocheeK in die Vorauswahl der Olympischen Spiele 2020. Da die Spiele aufgrund des Virus Covid-19 allerdinGs erst 2021 stattfinden, muss sich RocheeK erneut qualifizieren. Doch RocheeK ist nicht der einzige berühmte Wallach des Hofs. Es gibt auch noch Don Johnson. Isabell Werth, die beste Dressurreiterin der Welt, kaufte Don Johnson, ebenfalls ein Hannoveraner Wallach, der von Matthias Klatt Probe geritten wurde und kam selbst nach Hahausen, um das Pferd auszuprobieren. Mit ihm gewann sie mehrere Europameisterschaften.

Fakt 10: Die Einbrecher und eine gelbe Rose

Vor rund fünf Jahren wurde in der Hahäuser Bäckerei Raffert eingebrochen. Besitzern Ortrod Raffert berichtete im Antenne Niedersachsen-Interview von dem Einbruch: "Die Einbrecher klauten den 900 kg Tresor und transportierten ihn mit einer Sackkarre, die auf dem Hof stand, in den Transporter der Bäckerei." Das Auto wurde einige Tage später in der Nähe einer Grundschule wiedergefunden. Der Tresor wurde in einem Graben in Richtung Bockenem , natürlich ohne Geld. Diese Informationen sind in Hahausen bekannt. Was die Hahäuser aber nicht wissen: Die Einbrecher hinterließen im Auto einen ganz besonderen Gruß an die Bäckerei Raffert: Eine gelbe Rose, die sie auf dem Armaturenbrett des Transporters hinterlassen haben. Geschnappt wurden die Diebe übrigens nicht.


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