Wusstet ihr ...?
10 Fakten über... Celle
Die Stadt Celle gilt als südliches Tor zur Lüneburger Heide. Mit über 69.500 Einwohnern ist sie eine große selbstständige Stadt und zudem Kreisstadt des Landkreises Celle. Hier erfahrt ihr zehn spannende Fakten über Celle, von denen ihr bestimmt noch nichts wusstet.
Foto: Celle Tourismus
Fakt 1: Hier drückte die Mutter des Präsidenten die Schulbank
Im Schuljahr 1868/69 besuchte die US-Amerikanerin Sarah Ann Delano eine Schule in Celle. Der Nachname kommt euch bekannt vor? Das liegt möglicherweise daran, dass ihr Sohn, Franklin Delano Roosevelt von 1933 bis zu seinem Tod 1945 der 32. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika war. Sarah Ann Delano war jahrelang mit ihren Geschwistern in Europa auf Bildungsreise bevor sie in die USA zurückkehrte, 1880 heiratete und 1882 den zukünftigen Präsidenten zur Welt brachte.
Fakt 2: Straßenlaternen als Stadtführer
In der Celler Innenstadt stehen fünf Laternen, die denen, die vorbeikommen spannende, lustige und informative Geschichten rund um das Celler Stadtleben erzählen. So bekommen Gäste und Einwohner den ein oder anderen Fakt rund um die ehemalige Residenz und ihre blaublütigen Bewohner zu hören. Während tagsüber kurze Geschichten erzählt werden, geben die Laternen abends knappe Begrüßungen von sich, singen Gute-Nacht-Lieder oder erklären dem Passanten den schnellsten Weg zum Kino. Entstanden sind die fünf Laternen im Rahmen des Projektes "LICHTART Celle".
Foto: Celle Tourismus
Fakt 3: Stilles Örtchen? Von wegen!
In Celle gibt es das älteste denkmalgeschützte Klo Deutschlands. Es befindet sich in der Straße "Großer Plan", zwischen den Hausnummern 1 und 2. Erbaut wurde es im 18. Jahrhundert. Damals befand sich das stille Örtchen normalerweise auf den Hinterhöfen der Grundstücke und man nutzte spätabends das Nachtgeschirr. In diesem Fall aber gönnte sich ein wohl bequemer Hausherr diese Einrichtung, die zwischen den beiden Häusern zu hängen scheint. Von der Straße aus lässt sich das, gar nicht mal so stille, Örtchen in der Celler Innenstadt übrigens hervorragend begutachten.
Fakt 4: Hasenbahn zwischen Celle und Hannover
Der Bau der Bahnstrecke von Celle nach Hannover hat lange gedauert - sehr lange. Die Bauphase war mit 29 Jahren die längste in ganz Europa! Von 1907 bis 1936 ging es so schleppend voran, dass die Hasen, die in der Umgebung lebten, ganz ungestört über die Gleise hoppeln konnten. Die Ruhe wurde nur einmal gestört: 1927 führte der Autobauer Opel Versuche mit Raketenfahrzeugen auf der Strecke durch.
Foto: Celle Tourismus
Fakt 5: Grober Schnitzer in der Kalandgasse
In Celle stehen viele Fachwerkhäuser, deren Giebel teilweise noch aus dem 15. Jahrhundert stammen. In der engen Kalandgasse, benannt nach einer wohltätigen Bruderschaft, hat man das Gefühl, dass die Fachwerkhäuser nach oben zusammenwachsen. Sehr schön anzusehen sind hier die Schnitzereien an den Häusern des 16. und 17. Jahrhunderts. Auch die Redewendung "sich einen Schnitzer erlauben" kann man hier entdecken: Ein fehlendes "d" im Schriftzug "Von Gottes Gnaden Frierich Herzog zu Braunswig" sorgt stets für Heiterkeit unter den Vorbeigehenden.
Fakt 6: Hier bringt der Tod eines Herzogs den Menschen Glück
Jahrhundertelang war die Stechbahn in der Celler Innenstadt der Festplatz für die herzoglichen Ritterturniere. Ein besonders eifriger Teilnehmer war der Celler Herzog Otto "der Großmütige". Dieser stürzte angeblich bei einem dieser Reiterspiele tödlich. An diesen Vorfall erinnert das bei Cellern und Touristen beliebte Hufeisen mit der Jahreszahl 1471, das noch heute auf der Stechbahn liegt. Warum es so beliebt ist? Zwar handelt es sich bei dem tötlichen Sturz des Herzogs um eine Sage, denn heute weiß man sicher, dass der Herzog in seinem Bett starb, was aber stimmt: Hufeisen bringen Glück. Wann immer man an der Stechbahn in der Celler Innenstadt vorbeikommt, stellt man sich auf das dort liegende berühmte Hufeisen und wünscht sich etwas.
Fakt 7: Ältestes Winter-Fackelschwimmen in Deutschland
Das Fackelschwimmen in Celle entstand 1966 aus der Idee einer Tauchertruppe, ein Wintertraining abzuhalten. Dabei sollten gleichzeitig neue Ausrüstungsteile, zum Beispiel Taucheranzüge, geprüft werden. Etwa zwölf Mitglieder stiegen seinerzeit im Februar in die eisige Aller und schwammen stromabwärts. Zunächst trainierten nur Mitglieder der DLRG im eiskalten Wasser, bald stiegen auch andere mit hinein. Schon war eine Tradition geboren, die jedes Jahr zahlreiche begeisterte Wasserratten und kälteerprobte Zuschauer nach Celle lockt. Das Allerschwimmen in Celle ist das älteste Winter-Fackelschwimmen in Deutschland.
Fakt 8: Das erste 24-Stunden-Kunstmuseum der Welt
Ob frühmorgens, mittags, abends oder mitten in der Nacht: die Tore des Kunstmuseums Celle sind immer geöffnet. Im Museum kann man moderner und zeitgenössischer Kunst aus der Sammlung von Robert Simon und wechselnder Sonderausstellungen besuchen.
Foto: picture-alliance/ dpa
Fakt 9: Die kleinste Universität Deutschlands
Mit exakt sieben Studenten ist in Celle die kleinste Uni Deutschlands ansässig. Die Studenten arbeiten hier an einem Drilling-Simulator. Das ist eine weltweit einzigartige Forschungseinrichtung, in welcher der Vorgang des Bohrens im Erdreich mit einer Hardware-Versuchseinrichtung und einem Software-Simulator nachvollzogen wird, die beide miteinander verbunden sind. Um auf die geologische Arbeit in Celle hinzuweisen, sind in der Stadt Bohrköpfe ausgestellt.
Fakt 10: Regionaler "Apfel des Jahres"
Der "Celler Dickstiel" mit seinem weißen Fleisch und dem würzig-blumigen Aroma schmeckt süß und saftig. Er wurde 2002 zum Apfel des Jahres gekürt. Die eher mittelgroßen, runden Äpfel können bis März gelagert werden und lassen sich gut zu Apfelmus oder -saft verarbeiten.
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