Wusstet ihr...?
10 Fakten über... Buxtehude
Die Hansestadt Buxtehude ist eine selbständige Gemeinde am südlichen Rande des Alten Landes im Landkreis Stade in Niedersachsen und hat etwas mehr als 40.000 Einwohner. Hier erfahrt ihr zehn spannende Fakten über Buxtehude, von denen ihr bestimmt noch nichts wusstet.
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Fakt 1: Märchen vom Wettlauf zwischen dem Hasen und dem Igel
Buxtehude ist bekannt durch das Märchen "Der Wettlauf zwischen dem Hasen und dem Igel auf der kleinen Heide bei Buxtehude" – aus der Märchensammlung der Brüder Grimm. Inzwischen ist die Geschichte weltberühmt und in zahlreiche Sprachen übersetzt. Alles dreht sich in Buxtehude daher um die possierlichen Tierchen: Theateraufführungen, Kunstausstellungen, Stadtrundgänge mit Gästeführerinnen in Hase- und Igelkostüm, Kinderbücher, Souvenirs und die mannsgroßen bunten Hase- und Igelfiguren kann man in der ganzen Stadt erleben.
Foto: Daniela Ponath Fotografie
Fakt 2: "Wo die Hunde mit dem Schwanz bellen"
"Buxtehude liegt dort, wo die Hunde mit dem Schwanz bellen" ist ein nicht unbekanntes Sprichwort. Dahinter verbirgt sich eine ungewöhnliche Erklärung des Spruchs. Natürlich sind nicht die Tiere gemeint, sondern eigentlich Glocken, die altertümlich in Buxtehude "Hunde" genannt wurden. Und diese wurden schon früher mit einem Schwengel (="Schwanz") geläutet, was sich wiederum wie Bellen anhört und auch so bezeichnet wurde. Die Buxtehuder gaben sich damit aber nicht zufrieden und sponnen die Geschichte weiter aus, dass niederländische Siedler diese Namen durchgesetzt haben. Am Ende entstand durch diese "Umgangssprache" das bekannte Sprichwort.
Fakt 3: Ja, sie existiert wirklich und ist sogar Hansestadt
"Dann geh‘ doch nach Buxtehude" lautete ein geflügeltes Wort, das besonders in Süddeutschland gerne denen nachgesagt wurde, die man sich ganz weit weg wünschte. Seit 2014 ist dieses Missverständnis (vermutlich) aus dem Weg geräumt: Denn spätestens seit der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius die Hanse-Urkunde aus Hannover mitgebracht und medienwirksam der Stadt verliehen hat, weiß die ganze Republik – von Hamburg bis München – dass Buxtehude kein Wolkenkuckucksheim, sondern ein ganz realer Ort ist. Seitdem darf sich Buxtehude, seit 1363 Mitglied der Hanse, offiziell Hansestadt Buxtehude nennen.
Fakt 4: Königin von England übernachtet in Buxtehude
Im Hochsommer des Jahres 1821 hatten die Buxtehuder eine ganz besondere Aufgabe. Die Königin Caroline von England hatte auf ihrem Sterbebett angeordnet, in der Herzoglichen Familiengruft im Braunschweiger Dom beigesetzt zu werden. Samt ihrem Trauergefolge wurde der Leichnam per Schiff nach Stade transportiert, um dann über Buxtehude, Soltau und Celle nach Braunschweig zu gelangen. Ursprünglich sollte in Buxtehude nur ein Pferdewechsel stattfinden, damit der Trauerzug weiterreisen konnte. Kurzfristig gab es allerdings eine Planänderung und so mussten die Buxtehuder von einem Tag auf den anderen die Aufbewahrung des Leichnams für eine Nacht (21.08.1821) in der Buxtehuder St. Petri-Kirche organisieren. Vom Buxtehuder Magistrat über den Pastor bis zum Handwerker waren alle auf den Beinen: die Kirche musste mit schwarzen Tüchern und Wachslichtern ausstaffiert werden, um die Leiche über Nacht würdevoll aufzubewahren. Außerdem musste das Gefolge versorgt und in Hotels und sogar Privatunterkünften untergebracht werden, da die Hotelzimmer nicht ausreichten.
Foto: Hansestadt Buxtehude/Arnold Deibele
Fakt 5: In fast jedem Bad ein Stück Buxtehude
Das Produkt steht bei fast jedem im Badezimmer. Das Werk steht in Buxtehude. Hier wird gecremt, gepflegt und gerollt: Über 470 Millionen Duschgels, Cremes und Deos der Marken Dove, Axe und Rexona verlassen jährlich das Unilever-Werk in der Hansestadt. Seit 1972 wird hier schon produziert. Heute ist das Werk eine ganz besondere Produktionsstätte: Mit hochmodernen Produktionslinien und intelligenten Prozessen ist es das Referenzwerk des Konzerns in Europa. Doch nicht nur die Modernität zeichnet Unilever aus, das Unternehmen fördert seine Azubis und Studierenden, setzt auf persönliche Entwicklung und sorgt für eine gute Work-Life-Balance. Local Hero und Global Player vereint.
Fakt 6: Pioniere der Tempo-30-Zone
Buxtehude gilt als Pionierstadt der Tempo-30-Zone und nahm im Jahr 1983 am bundesweiten Modellprojekt teil. Dabei wurde eine Straße, an der Schulen, ein Hallenbad und Kindergärten liegen, mit Betonkübeln versehen um so die Geschwindigkeit der Autos zu verringern. Heute selbstverständlich, doch früher reagierten die Menschen mit Unverständnis auf die Regelung. Noch heute gilt auf allen Straßen – bis auf die Hauptverkehrsstraßen –Tempo 30.
Fakt 7: Der Buxtehuder Bulle
Seit 1970 vergibt die Hansestadt Buxtehude jährlich den mit 5.000 Euro dotierten internationalen Jugendliteraturpreis Buxtehuder Bulle, der einer der renommiertesten deutschen Literaturpreise ist. In seiner Konzeption mit seiner paritätisch von 11 Jugendlichen und 11 Erwachsenen besetzten Jury ist er einzigartig. Berühmte Autorinnen und Autoren aus dem In- und Ausland wie Gudrun Pausewang, Michael Ende, Stephenie Meyer und zuletzt Tamara Ireland Stone haben den Preis bisher erhalten und holten ihn persönlich in Form einer unverkennbaren Stahlplastik ab. Sämtliche Titel und Namen der Autoren sind im Stadtbild auf dem BULLEvard in Form von Messingplatten verewigt. Der kleine Ableger vom Buxtehuder Bullen ist übrigens das Buxtehuder Kälbchen, der Bilderbuchpreis der Stadt, der für eine Vielzahl von Leserförderprojekten für die Jüngsten in der Stadt steht.
Foto: picture alliance / Kerstin Loren
Fakt 8: Bushido als Vorlage für das Phantombild?
Ende März 2017 sorgte ein Phantombild der Polizei für Aufsehen. Der abgebildete Mann soll eine Frau in Buxtehude überfallen haben. Verblüffend ist die Ähnlichkeit dieser Person zu Rapper Bushido, doch der hatte damit nichts zu tun. Dennoch sieht das Bild aus als hätte man - mit etwas Photoshop verändert - ein Foto vom Rapper genommen. Die Polizei bestreitet dies und versichert, dass dies ein professionelles gezeichnetes Phantombild. Im direkten Vergleich nur schwer zu glauben, vielleicht ein verfrühter Aprilscherz?
Fakt 9: Erste um ein Hafenbecken geplante Stadt Deutschlands
1285 wurde Buxtehude als erste deutsche Stadt planmäßig um ein Hafenbecken herum gebaut und galt als modernste Hafengründung auf deutschem Boden. Bis heute ist das Stadtbild durch das Fleth, den innerstädtischen Hafenkanal geprägt, und führt dem Betrachter noch heute vor Augen, wie ein Hafen zur Hansezeit aussah. Heute laden Cafés und Restaurants entlang des Fleths zum Verweilen ein.
Fakt 10: Die B3 setzt die Grenzen von Buxtehude neu
Früher war der Grenzverlauf zwischen Buxtehude und Neu Wulmstorf klar - bis die neue B3 einfach die Grenzen verwischte. Denn die neu gebaute Straße fängt in Buxtehude an, macht aber eine S-Kurve und wechselt die Grenze, durchläuft Neu Wulmstorf, um dann wieder durch Buxtehude zu verlaufen. Klingt kompliziert? Ist es auch. Denn damit gab es eine Enklave von Buxtehude in Neu Wulmstorf und andersherum. Um die unglückliche Lage zu klären, verständigten sich beide Kommunen auf einen "Landtausch". Mit Folgen für die Anwohner: So mussten sich einige überlegen, ob sie Buxtehuder bleiben wollen und umziehen oder ihr zuhause behalten und einer neuen Kommune angehören wollen.
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