Wusstet ihr ...?

10 Fakten über... Baltrum

Baltrum ist die kleinste der ostfriesischen Inseln. Auf dem zwischen Norderney und Langeoog liegenden Eiland leben knapp 500 Menschen. Hier erfahrt ihr zehn spannende Fakten über Baltrum, von denen ihr bestimmt noch nichts wusstet.

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Fakt 1: Hier steht niemand vor verschlossenen Türen

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Foto: 1000 Words - stock.adobe.com

Die eigene Haustür verschließen? In der Stadt vielleicht, aber doch nicht auf Baltrum! Wozu auch? Hier kennt jeder jeden, hier klaut keiner, und niemand hat etwas zu verbergen. Klingeln gibt es zwar an einigen Häusern, aber in den seltensten Fällen funktionieren die auch. Will man jemanden besuchen, öffnet man einfach die Tür seines Hauses und ruft ein lautes "Mo-hoin!" hinein. Antwortet niemand, geht man wieder. Bekommt man eine Antwort, ist man willkommen und kommt sicher nicht unter drei Tassen Tee wieder auf die Straße.

Fakt 2: Der Mythos der geräucherten Möwe

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Foto: picture alliance / Christophe Ga

Vor einigen Jahren bewarb der Baltrum-Katalog eine Bar mit Kultstatus namens "Zur geräucherten Möwe" am Ostende der Insel. Diese sei jedoch nur sehr schwer zu finden. Jeder, der das Ostende Baltrums einmal umrundet hat, weiß, dass in dem dort liegenden Naturschutzgebiet weder Strom noch fließend Wasser vorhanden sind. Schwierig also, hier eine Bar zu betreiben! Dennoch suchten viele Gäste nach dieser legendären Kneipe - bisher vergeblich.

Fakt 3: Achtmal so viele Touristen wie Einheimische

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Foto: picture-alliance/ gms

Auf Baltrum leben derzeit knapp 500 Menschen das ganze Jahr über. Vor allem im Sommer gesellen sich zu denen etwa 4.000 Urlaubsgäste dazu. Die Baltrumer kennen sich alle untereinander, selbstverständlich duzt man sich, grüßt sich, wenn man sich auf der Straße begegnet und lädt sich nicht selten spontan zum Tee oder zum Bier ein, um Neuigkeiten auszutauschen. Viele der Baltrumer Gäste kommen bereits seit mehreren Generationen jedes Jahr dieselben Baltrumer Freunde besuchen und sind längst ein Teil der Familie.

Fakt 4: Weltweit erste Herrenthalasso-Insel

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Den Begriff "Thalasso" kennen sicherlich einige Nordseeurlauber. Das griechische Wort steht für die Heilkräfte des Meeres, die auf das Immunsystem wirken, wenn man zum Beispiel in der Nordsee baden oder am Strand spazieren geht und dabei die Aerosole in der Luft einatmet. Während Norderney damit angibt, die "Thalasso-Insel" zu sein, macht Nachbar Baltrum mit dem Titel "Herrenthalasso-Insel" auf sich aufmerksam.

Herrenthalasso geht so: Man stellt sich zu dritt bis fünft innerhalb der Brandungszone, also höchstens 100 Meter von der Wasserkante entfernt, um eine Kiste Bier und trinke diese aus - die Kiste Bier, nicht die Brandungszone! Dabei atmet man selbstverständlich die wohltuende, salzhaltige Nordseeluft ein. Auch Frauen sind bei dieser Art von Thalasso übrigens herzlich willkommen!

Fakt 5: Norderneyer Ostende - eigentlich Baltrum?

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Foto: picture-alliance/ dpa

Wer mit der Fähre nach Baltrum reist, kommt am Ostende der Nachbarinsel Norderney vorbei und freut sich über die dort herumlungernden Seehunde. Was jedoch kaum jemand weiß: Dieses Fleckchen Sand ist eigentlich gar nicht Norderney, sondern gehört historisch betrachtet zu Baltrum. Bevor der Westkopf der Insel Baltrum gegen Ende des 19. Jahrhunderts mit Buhnen und Strandmauern befestigt wurde, waren die Bewohner regelmäßigen Sturmfluten hilflos ausgeliefert. Mehrmals im Laufe der Jahrhunderte mussten die Baltrumer ihre Häuser aufgeben und weiter östlich neu errichten. Die Insel ist mit der West-Ost-Drift im Laufe der Zeit so weit nach Osten gewandert, dass sich die Grundmauern der ersten bekannten Baltrumer Inselkirche mittlerweile am Ostende von Norderney befinden.

Fakt 6: Mehr Mitglieder als Einwohner

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Foto: Facebook / Nordseeinsel Baltrum

Die Inselbühne Baltrum besteht seit mehr als einem halben Jahrhundert und führt jedes Jahr drei Theaterstücke auf. Mit etwa 50 Mitgliedern – Schauspieler, Bühnenbauer, Maskenbildner, Souffleusen, Techniker – ist jeder zehnte Einwohner Baltrums in die Theatergruppe involviert! Doch das ist natürlich nicht alles. Zu der schauspielenden Zunft gesellen sich der Shanty-Chor, eine Bauchtanzgruppe, Linedancer, eine Flötengruppe, eine Strandrock-Band und eine Krimi-Autorin. Der Baltrumer Kultur- und Sport-Verein, indem viele der Künstlergruppen organisiert sind, zählt interessanterweise sogar mehr Mitglieder, als die Insel Einwohner hat!

Fakt 7: Heiraten in luftiger Höhe

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Foto: picture alliance / Jörg Carstens

Der Baltrumer Badeturm ist eigentlich gar keiner. Vielmehr ist er eine, dem historischen Original-Badeturm nachempfundene, Replik. Er gilt nicht nur als Wahrzeichen der Insel, sondern ist außerdem Außenposten des Standesamtes. Wer sich auf Baltrum das Ja-Wort geben will, hat hierfür in der kleinen gemütlichen Stube des Turmes einen außergewöhnlichen und unvergesslichen Ort mit traumhaftem Ausblick. Und eine ganz ganz kleine Hochzeitsgesellschaft findet hier ebenfalls Platz.

Fakt 8: Fast autofrei

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Mit Ausnahme der Feuerwehr und des Rettungswagens ist Baltrum autofrei, wie die meisten der Ostfriesischen Inseln. Allerdings dürfen auf der Insel, im Gegensatz zu Wangerooge, Juist und Co., auch keine Elektrofahrzeuge fahren. Hier wird alles mit dem Pferdefuhrwerk erledigt, von der Post bis zur Müllabfuhr. Natürlich können sich auch Gäste kutschieren lassen. Derzeit bieten drei Kutschbetriebe Inselrundfahrten und den Transfer zum Hafen an.

Fakt 9: Bald rum - nicht witzig!

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Foto: fizkes - stock.adobe.com

Der Witz, dass Baltrum so heiße, weil man "bald rum" sei, ist älter als die Insel selbst und nach offiziellen Schätzungen bereits über 400.000 mal erzählt worden. Wer also unbedingt einen Baltrumer verärgern möchte, der erzählt ihm die Geschichte zum 400.001. Mal! Wer es sich mit den Baltrumern aber nicht verscherzen möchte, der lässt das Witzeerzählen am besten ganz.

Fakt 10: Mekka der Karikaturen

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Foto: picture alliance / Nicolas Armer

Apropos Witzeerzählen: Seit 2010 treffen sich auf Baltrum jedes Jahr professionelle Cartoonisten aus ganz Deutschland eine Woche lang zum "Inselwitz". Bei dem Cartoon-Workshop haben die Künstler fünf Tage Zeit, um zu einem zuvor festgelegten Motto lustige Bilder zu Papier zu bringen. Am Ende gibt es eine öffentliche Lesung und eine große Vernissage mit allen Künstlern. Die während des Workshops entstandenen Arbeiten sind jeweils bis zum Ende des Jahres im Nationalpark-Haus Baltrum ausgestellt.

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