08. September 2020 – Lea Biskup

Der Schollmayer probiert's aus

So funktioniert Zero Waste kochen!

Wenn wir in der Küche den Kochlöffel schwingen und unser Essen zubereiten, ist eine Sache so gut wie sicher: Müll gibt's dabei immer. Entweder Verpackungsmüll oder Lebensmittelreste, die in der Tonne landen. Es geht aber auch anders! Der Schollmayer hat's für euch ausprobiert: Zero Waste kochen, also Kochen ohne, dass Lebensmittelreste entstehen und in der Tonne landen.

zero_waste_kochen.jpg

Es wird geschält, geschnippelt und gehackt, püriert, angebraten und natürlich auch probiert! Das Fazit: Super lecker und Zero Waste!

Das ist das Ergebnis von Schollmayers Kochabend mit Caro und Claudia vom Projekt "Wirf mich nicht weg". Mit ihrem Projekt leisten die beiden jungen Frauen einen wichtigen Beitrag dafür, die Verschwendung wertvoller Ressourcen zu stoppen beziehungsweise zu reduzieren. Unter anderem besuchen sie dafür bundesweit 50 Grundschulen, um Schülerinnen und Schüler in der Wertschätzung von Lebensmitteln zu sensibilisieren und über konkrete Ernährungs- bzw. Verhaltensweisen zu informieren. Darüber hinaus bieten sie auch Zero Waste-Kochkurse an, also Kochkurse, in denen Lebensmittelreste in der Küche vermieden werden.

Wie genau das funktioniert, hat sich auch unser Antenne Niedersachsen-Moderator Dominik Schollmayer gefragt und kurzerhand mit Caro und Claudia einen Kochabend organisiert.

Von Kohlrabiblätter-Pesto bis zu Müslicrunch

Ganz vereinfacht ausgedrückt bedeutet "Zero Waste" völlige Müllvermeidung, also "Null Müll". Ziel ist es, Abfall gar nicht erst entstehen zu lassen. Denn Müll, der gar nicht erst entstanden ist, muss nicht entsorgt werden.

Das war auch der Grundgedanke für Schollmayers Zero-Waste-Koch-Idee: Ist es möglich ein Menü aus Lebensmittelresten zu kochen, die beim "normalen" Kochen in der Bio- oder Restmülltonne landen statt in unserem Magen? Ja, das ist es! Und oftmals landen die Lebensmittelreste übrigens völlig grundlos in der Mülltonne, wie Claudia und Caro finden.

Der Menüplan

Drei Gänge haben Caro und Claudia gemeinsam mit dem Schollmayer gekocht. Kleiner Spoiler vorweg: Die Gerichte klingen nicht nur lecker, sondern schmecken auch super lecker und sind kinderleicht nachzukochen! Die Rezepte stammen von Caro und Claudia und dem Projekt "Wirf mich nicht weg!"

  • Salat mit Möhrengrün und Möhrenschalen
  • Kohlrabiblätter-Pesto mit Bratlingen aus altem Brötchen
  • Müslicrunch

zero_waste_kochen_menue.jpg

Salat mit Möhrengrün und Möhrenschalen

Ihr benötigt:

  • 50 Couscous
  • 130 g Möhrenschalen
  • 1 Hand voll Möhrengrün
  • 1 kleine Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe
  • Saft einer halben Zitrone
  • 1 EL Tahini (Sesampaste)
  • 2 EL Olivenöl
  • 100 g Kichererbsen
  • Salz und Pfeffer

So funktioniert's:

Weicht den Couscous in heißem Wasser ein und schneidet die Möhrenschalen und das Möhrengrün klein. Schneidet die Zwiebel in Würfel und presst den Knoblauch. Vermischt den Knoblauch mit dem Zitronensaft, dem Olivenöl, dem Tahini und schmeckt die Mischung mit Salz und Pfeffer ab. Gebt nun alle Zutaten gemeinsam in eine Schüssel und vermischt sie gut miteinander. Fertig!

Tipp: Solltet ihr Kichererbsen übrig haben, könnt ihr diese auch einfrieren.

Kohlrabiblätter-Pesto

Ihr benötigt:

  • 80 g Bio-Kohlrabiblätter
  • 50 g Sonnenblumenkerne
  • 100 g Öl
  • 1 kleine Knoblauchzehe
  • nach Belieben: Parmesan

So funktioniert's:

Röstet die Sonnenblumenkerne an. Schneidet die Kohlrabiblätter grob klein und gebt sie mit den angerösteten Sonnenblumenkernen in einen Behälter. Gebt das Öl und die Knoblauchzehe sowie bei Bedarf den Parmesan dazu und püriert alle Zutaten mit dem Stabmixer auf höchster Stufe. Fertig!

Bratlinge aus altem Brötchen

Ihr benötigt:

  • 1 altbackenes Körnerbrötchen (etwa 100 g)
  • 150 g gemischtes Gemüse (z.B. Brokkolistrunk, Möhren, Lauch, Kürbis, Frühlingszwiebel,...)
  • 1 kleine Zwiebel
  • 3-4 EL Haferflocken
  • Öl nach Bedarf

So funktioniert's:

Schneidet das Brötchen klein und übergießt es in einer Schüssel mit heißem Wasser. Das Brötchen sollte vom Wasser bedeckt sein und 5 bis 10 Minuten einweichen. Gießt das Wasser danach in einem Sieb ab. Raspelt das Gemüse und schält die Zwiebel und schneidet sie in kleine Würfel. Anschließend gebt ihr alle Zutaten (Brötchen, geraspeltes Gemüse, Zwiebel, Haferflocken) in eine Schüssel und knetet diese zu einem Teig. Schmeckt diesen mit Salz und Pfeffer ab. Formt mit nassen Händen Patties und bratet sie mit genug Öl knusprig an. Fertig!

Müslicrunch

Ihr benötigt:

  • 1 altbackenes Brötchen
  • 1 handvoll Mandelstifte
  • 1 EL Zucker
  • etwas Zimt
  • etwas Milch oder Pflanzenmilch

So funktioniert's:

Heizt euren Backofen auf 160 Grad Celsius (Umluft) vor. Zerkleinert das Brötchen so gut es geht in kleine Krümel und vermischt die Brötchenkrümel mit den Mandelstiften, Zucker und Zimt. Fügt etwas Milch oder etwas von einem Pflanzendrink eurer Wahl hinzu, damit die Masse streichfähig wird. Streicht die Masse auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech aus und backt sie im Ofen.

Tipp: Die Ränder können schnell braun werden, bleibt also immer in der Nähe des Backofens, damit ihr die Ränder ggfs. schon mal abbrechen und aus dem Ofen nehmen könnt.

Ihr habt Lust noch mehr Lebensmittel zu retten?

Dann haben wir hier weitere spannende Artikel zu den Themen Lebensmittelrettung, Zero Waste und Mindeshaltbarkeitsdatum für euch!

undefined
Antenne Niedersachsen
Audiothek