03. März 2021 – Lea Biskup

Corona-Tests für Zuhause

Corona-Selbsttests - Das ist wichtig

Voraussichtlich ab nächster Woche sollen die meisten Corona-Selbsttests in Apotheken und Drogerien erhältlich sein. Wie die Tests funktionieren und wie die Testergebnisse zu bewerten sind, erfahrt ihr hier.

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Foto: picture alliance/dpa

Am 24. Februar hat das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) die ersten drei Sonderzulassungen für Corona-Selbsttests erteilt. Weitere Sonderzulassungen folgten. Die Liste der zugelassenen Selbsttests auf der Website des BfArM wird stetig aktualisiert.

Folgende Tests sind bislang zugelassen (Stand 03.03.21):

  • CLINITEST Rapid COVID-19 Self-Test
  • Rapid SARS-CoV-2 Antigen Test Card
  • LYHER® Covid-19 Antigen Schnelltest (Nasal)
  • SARS-CoV-2 Rapid Antigen Test
  • AMP Rapid Test SARS-CoV-2 Ag
  • Coronavirus (2019-nCoV)-Antigentest
  • AESKU.RAPID SARS-CoV-2

Für viele stellen die Corona-Selbsttests, die es voraussichtlich ab nächster Woche zu kaufen geben soll, eine Art Hoffnungsschimmer dar. Einige Hersteller bieten ihre Tests in Apotheken zum Verkauf an, andere weiten ihr Verkaufsangebot auch auf Drogeriemärkte und Supermärkte aus.

Dennoch ist es wichtig, folgendes zu beachten: Die Aussagekraft des Selbsttest sinkt nach einigen Stunden deutlich ab, da weder eine Neuinfektion mit noch geringer Viruslast erkannt wird noch eine nach dem Test erfolgte Infektion. Insofern können Selbsttest nur für einige Stunden zusätzliche Sicherheit bei Kontakten geben.

Wie funktioniert ein Corona-Selbsttest?

Wie ein Corona-Selbsttest funktioniert, erklärt die folgende Grafik.

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Foto: dpa

Wo kann ich die Corona-Selbsttests kaufen?

Die Corona-Selbsttests soll es demnächst in Apotheken, Drogeriemärkten und Supermärkten geben. Aber auch online soll es die Tests zu kaufen geben.

Sollte ich beim Kauf der Corona-Selbsttests auf etwas bestimmtes achten?

Wichtig ist, dass ihr beim Kauf der Corona-Selbsttests darauf achtet, dass die Tests auf der Liste des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) stehen. Vor allem beim Kauf von Test aus dem Internet ist ein Blick auf die Liste des BfArM ratsam. Eine Übersicht der dort aufgelisteten Tests findet ihr hier. >>>

Worin unterscheiden sich die Corona-Selbsttests von den Corona-Tests durch medizinisch geschultes Personal?

Zwischen den beiden Testvarianten gibt es einen großen Unterschied: Bei den Corona-Tests, die durch medizinisches Personal vorgenommen werden, erfolgt der Nasen-Rachen-Abstrich für einen Schnelltest tief im Rachenbereich. Ein Stäbchen geht tief durch die Nase bis ganz nach hinten in den Rachen. Beim Corona-Selbsttest wird das Stäbchen nur in das Nasenloch eingeführt. Die Auswertung erfolgt bei beiden Test auf die gleiche Art und Weise, allerdings ist das Ergebnis bei einem Corona-Selbsttest nicht so sicher wie bei einem Corona-Test mit Rachenabstrich.

Was heißt "nicht so sicher"?

Wichtig ist, dass die sogenannte Viruslast im Rachenbereich deutlich höher ist als im Nasenloch. Das bedeutet, dass die Testperson erkrankt sein kann, obwohl der Corona-Selbsttest durch die Nase Test negativ ausfällt. Das kann daran liegen, dass in der Nase möglicherweise zu wenige Viren sind, um nachzuweisen, dass jemand erkrankt und auch ansteckend sein kann, während im Rachen gleichzeitig viele Viren sitzen. Wie bereits erwähnt, sinkt die Aussagekraft des Schnell- bzw. Selbsttest nach einigen Stunden deutlich ab, da weder eine Neuinfektion mit noch geringer Viruslast erkannt wird noch eine nach dem Test erfolgte Infektion. Insofern können Selbsttest nur für einige Stunden zusätzliche Sicherheit bei Kontakten geben.

Warum wird bei einem Corona-Selbsttest nicht auch ein Abstrich im Rachenraum gemacht?

Da die Teststäbchen bei einem Abstrich im Rachenraum tief durch die Nase in den Rachen geschoben werden müssten, geht man davon aus, dass kaum eine Person dazu bei sich selbst fähig ist. Einige Mediziner sagen, dass einem bei richtiger Anwendung Tränen in die Augen schießen und man im Rachen eine Würgereiz bekommt. Daher wird bei den Corona-Selbsttests auf einen Abstrich in der Nase zurückgegriffen.

Wann liegt bei einem Corona-Selbsttest das Testergebnis vor?

Bei den meisten Corona-Selbsttests liegen die Ergebnisse nach 15 bis 20 Minuten vor.

Wie sind die Testergebnisse eines Corona-Selbsttests zu bewerten?

Wichtig ist, dass wir uns auch bei einem negativen Corona-Selbsttest verdeutlichen: Auch trotz eines negativen Testergebnisses können Viren in unserem Rachen sitzen und wir wären dann ansteckend. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit, dass dies der Fall ist, eher gering. Derzeit geht man davon aus, dass einem ein Selbsttest für die nächsten Stunden nach dem Test sagen kann, dass man höchstwahrscheinlich nicht infiziert ist. Sehr viel länger aber auch nicht. Das bedeutet, dass ein Corona-Selbsttest am nächsten Tag bereits anders ausfallen könnte. Dieses Risiko sollte nie außer Acht gelassen werden und ein negativer Selbsttest sollte uns nicht in falscher Sicherheit wiegen. Wichtig ist, auch bei einem negativen Selbsttest weiter auf die allgemein geltenden Hygiene- und Abstandsregelungen zu achten.

Was passiert, wenn das Ergebnis positiv ist?

Ist das Ergebnis des Corona-Selbsttests positiv, muss ein PCR-Test dieses Ergebnis noch bestätigen. Bis das PCR-Testergebnis vorliegt, sollten sich Person vorsichtshalber zuhause in häusliche Isolation begeben und Kontakte reduzieren. Um einen PCR-Test zu machen, können der Hausarzt, das Gesundheitsamt oder die Telefonnummer 116117 kontaktiert werden.

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